Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 385.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


sprach: nimm doch ein Spanferkelchen und koch es, wie sies gern haben will.

Das that der Koch, und setzte es der Alten vor in einer weißen Brühe, und sie speiste es mit noch größerm Appetit.

Endlich dachte die Alte: nun sind die Kinder in meinem Leib, du willst nun auch die junge Königin essen, rief den Koch und befahl ihm die junge Königin zu kochen. – –


(Fragment: beim drittenmal schlachtet der Koch eine Hirschkuh. Nun hat aber die junge Königin ihre Noth, daß sie ihre Kinder vom Schreien abhält, damit die Alte nicht hört, sie seien noch am Leben u.s.w.)


85.


Fragmente.


a) Schneeblume.


Eine junge Königstochter hieß Schneeblume, weil sie weiß, wie der Schnee war, und im Winter geboren. Eines Tags war ihre Mutter krank geworden, und sie ging in den Wald und wollte heilsame Kräuter brechen, wie sie nun an einem großen Baum vorüber ging, flog ein Schwarm Bienen heraus und bedeckten ihren ganzen Leib von Kopf bis zu Füßen. Aber sie stachen sie nicht und thaten ihr nicht weh, sondern trugen Honig auf ihre Lippen, und ihr ganzer Leib strahlte ordentlich von Schönheit. – –

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_385.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)