Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1837 V1 047.jpg

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Weile, bis der Abend einbrach, und er nach Haus mußte, da schimpfte er die Frösche aus, und rief „ihr Wasserpatscher, ihr Dickköpfe, ihr Klotzaugen, ein groß Maul habt ihr, und könnt schreien daß einem die Ohren weh thun, aber sieben Thaler könnt ihr nicht zählen, meint ihr, ich wollte da stehen bis ihr fertig wärt?“ Damit gieng er fort, aber die Frösche riefen ihm nach „ak, ak, ak, ak,“ daß er ganz verdrießlich heim kam.

Ueber eine Zeit erhandelte er sich wieder eine Kuh, die schlachtete er, und machte die Rechnung, wenn er das Fleisch gut verkaufte, könnte er so viel lösen, als die beiden Kühe werth wären, und das Fell hätte er obendrein. Als er nun mit dem Fleisch zu der Stadt kam, war vor dem Thore ein ganzes Rudel Hunde zusammengelaufen, voran ein großer Windhund: der sprang um das Fleisch, schnupperte und bellte „was, was, was, was.“ Als er gar nicht aufhören wollte, sprach der Bauer zu ihm „ja, ich merke wohl, du sagst „was, was“ weil du etwas von dem Fleisch verlangst, da sollt ich aber schön ankommen, wenn ich dirs geben wollte.“ Der Hund antwortete nichts als „was, was.“ „Willst dus auch nicht wegfressen, und für deine Cameraden da gut stehen?“ „Was, was“ sprach der Hund, „Nun, wenn du dabei beharrst, so will ich dirs lassen, ich kenne dich wohl, und weiß bei wem du dienst: aber das sage ich dir in drei Tagen muß ich mein Geld haben, du kannst mirs nur hinausbringen.“ Darauf lud er das Fleisch ab, und kehrte wieder um: die Hunde machten sich darüber her und bellten laut „was, was.“ Der Bauer, der es von weitem hörte, sprach zu

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1837). Göttingen: Dieterich, 1837, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1837_V1_047.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)