Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1837 V1 227.jpg

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wollte mit dem grimmigen Thiere nichts zu thun haben, und nahm Reiß aus. Die Biene begegnete ihm, und da sie merkte daß es ihm in seiner Haut nicht wohl zu Muthe war, sprach sie „Bär, du machst ja ein gewaltig verdrießlich Gesicht, wo ist deine Lustigkeit geblieben?“ „Du hast gut reden,“ antwortete der Bär, „es sitzt ein grimmiges Thier mit Glotzaugen in dem Hause des Rothen, und wir können es nicht herausjagen.“ Die Biene sprach „du dauerst mich, Bär, ich bin ein armes, schwaches Geschöpf, das ihr im Wege nicht anguckt, aber ich will sehen ob ich euch helfen kann.“ Sie flog in die Fuchshöhle, setzte sich der Ziege auf den glatten, geschorenen Kopf und stach sie so gewaltig, daß sie aufsprang, meh! meh! schrie, und wie toll in die Welt hineinlief, und weiß niemand auf diese Stunde wo sie hingelaufen ist.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1837). Göttingen: Dieterische Buchhandlung 1837, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1837_V1_227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)