Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1837 V1 231.jpg

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Abend, ihr Herrn, geht nur ohne mich heim,“ rief er ihnen zu, und lachte sie aus. Sie liefen herbei, und stachen mit Stöcken in das Mausloch, aber das war vergebliche Mühe: Daumesdick kroch immer weiter zurück; und da es bald ganz dunkel ward, so mußten sie mit Aerger und mit leerem Beutel wieder heim wandern.

Als Daumesdick merkte daß sie fort waren, kroch er aus dem unterirdischen Gang wieder hervor. „Es ist hier auf dem Acker in der Finsternis so gefährlich gehen,“ sprach er, „wie leicht bricht einer Hals und Bein!“ Zum Glück stieß er an ein leeres Schneckenhaus. „Gottlob,“ sagte er, „da kann ich die Nacht sicher zubringen,“ und setzte sich hinein. Nicht lang, als er eben einschlafen wollte, so hörte er zwei Männer vorüber gehen, davon sprach der eine „wie wirs nur anfangen, um dem reichen Pfarrer sein Geld und sein Silber zu holen?“ „Das könnt ich dir sagen,“ rief Daumesdick dazwischen. „Was war das?“ sprach der eine Dieb erschrocken, „ich hörte jemand sprechen.“ Sie blieben stehen und horchten, da sprach Daumesdick wieder „nehmt mich mit, so will ich euch helfen.“ „Wo bist du denn?“ „Sucht nur hier auf der Erde, und merkt wo die Stimme herkommt“ antwortete er. Da fanden ihn endlich die Diebe, und hoben ihn in die Höhe. „Du kleiner Wicht, was willst du uns helfen!“ sprachen sie. „Seht,“ antwortete er, „ich krieche zwischen den Eisenstäben in die Kammer des Pfarrers hinein, und reiche euch heraus was ihr haben wollt.“ „Wohlan,“ sagten sie, „wir wollen sehen was du kannst.“ Als sie bei dem Pfarrhaus kamen, kroch

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1837). Göttingen: Dieterich, 1837, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1837_V1_231.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)