Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1840 II 282.jpg

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wie thut mir doch mein Herz so weh
in dieser tiefen See!“

Wie der Koch hörte, daß das Lämmchen sprechen konnte, und so traurige Worte zu dem Fischchen hinabrief, erschrack er, und dachte es müßte kein natürliches Lämmchen sein, sondern von der bösen Frau im Haus verwünscht. Da sprach er „sei ruhig, ich will dich nicht schlachten,“ nahm ein anderes Thier, und bereitete das für die Gäste, und brachte das Lämmchen zu einer guten Bäuerin, der erzählte er alles, was er gesehen und gehört hatte. Die Bäuerin war aber gerade die Amme von dem Schwesterchen gewesen, vermuthete gleich wer’s sein würde, und gieng mit ihm zu einer weisen Frau. Da sprach die weise Frau einen Segen über das Lämmchen und Fischchen, wovon sie ihre menschliche Gestalt wieder bekamen, und danach führte sie beide in einen großen Wald in ein klein Häuschen, wo sie einsam, aber zufrieden und glücklich lebten.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1840). Göttingen: Dieterich, 1840, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1840_II_282.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)