Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1840 I 025.jpg

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ihren feurigen Augen ganz wild an. Ueber ein Weilchen, als sie sich gewärmt hatten, sprachen sie „Kamerad, wollen wir eins in der Karte spielen?“ „Ja,“ antwortete er, „aber zeigt einmal eure Pfoten her.“ Da streckten sie die Krallen aus. „Ei,“ sagte er, „was habt ihr lange Nägel! wartet, die muß ich euch erst abschneiden.“ Damit packte er sie beim Kragen, hob sie auf die Schnitzbank, und schraubte ihnen die Pfoten fest. „Euch habe ich auf die Finger gesehen,“ sprach er, „da vergeht mir die Lust zum Kartenspiel;“ und schlug sie todt, und warf sie hinaus ins Wasser. Als er aber die zwei zur Ruhe gebracht hatte, und sich wieder zu seinem Feuer setzen wollte, da kamen aus allen Ecken und Enden schwarze Katzen und schwarze Hunde an glühenden Ketten, immer mehr und mehr, daß er sich nicht mehr bergen konnte: die schrien gräulich, traten ihm auf sein Feuer, zerrten es auseinander, und wollten es ausmachen. Das sah er ein Weilchen ruhig mit an, als es ihm aber zu arg ward faßte er sein Schnitzmesser, „du Gesindel, fort mit dir,“ rief er, und hieb hinein. Ein großer Theil sprang fort, die andern schlug er todt, und warf sie hinaus in den Teich. Als er wieder gekommen war, blies er aus den Funken sein Feuer frisch an, und wärmte sich. Und als er so saß, wollten ihm die Augen nicht länger offen bleiben, und er bekam Lust zu schlafen. Da blickte er um sich, und sah in der Ecke ein großes Bett, gieng und legte sich hinein. Als er aber die Augen eben zuthun wollte, so fieng das Bett von selbst an zu fahren, und fuhr im ganzen Schloß herum. „Recht so,“ sprach er, „nur besser zu.“ Da fieng das

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1840). Göttingen: Dieterich, 1840, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1840_I_025.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)