Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1850 II 549.jpg

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3.
Die Rose.

Et was mal eine arme Frugge, de hadde twei Kinner; dat jungeste most olle Dage in en Wald gohn un langen (holen) Holt. Asset nu mal ganz wiet söken geit, kam so en klein Kind, dat was awerst ganz wacker, to em und holp (half) flietig Holt lesen un drog et auck bis für dat Hus; dann was et awerst, eh en Augenschlägsken (Augenblick) vergienk, verswunnen. Dat Kind vertelde et siner Moder, de wul et awerst nig glöven. Up et lest brochte et en Rause (Rose) mit un vertelde dat schöne Kind hädde em deise Rause gieven un hädde em sägt wenn de Rause upblöhet wär, dann wull et wier kummen. De Moder stellde dei Rause in’t Water. Einen Morgen kam dat Kind gar nig ut dem Bedde, de Moder gink to dem Bedde hen un fund dat Kind daude (todt); et lag awerst ganz anmotik. Un de Rause was den sulftigen Morgen upblöhet.

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1850). Göttingen 1850, Seite 549. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1850_II_549.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)