Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 047.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in seinem Osterbüchlein S. 178–252. Man vergleiche Kuhn Nr. 7. Müllenhoff Nr. 3. Büchlein für die Jugend Nr. 1. Meier Nr. 49. Sommer Nr. 11. Asbjörnsen Nr. 3. Im Pentamerone die sieben Tauben (4, 8). Verwandt ist ein litauisches Märchen bei Schleicher S. 109–112 und ein finnisches, wie Schiefner S. 607 bemerkt. Ein Theil der Fabel erinnert auch an das altdän. Lied von Verner Ravn, der von der Stiefmutter verflucht war, und dem die Schwester ihr kleines Kind gibt, durch dessen Augen- und Herzblut er seine menschliche Gestalt wieder erlangt.


26.
Rothkäppchen.

Aus den Maingegenden. Bei Perrault chaperon rouge, wonach Tieks anmuthige Bearbeitung in den romantischen Dichtungen. In einem schwedischen Volkslied (Folkvisor 3, 68, 69) Jungfrun i Blåskagen (Schwarzwald) eine verwandte Sage. Ein Mädchen soll zum Wachen bei einer Leiche über Feld. Der Weg führt durch einen finstern Wald, da begegnet ihm der graue Wolf, „ach lieber Wolf“, spricht es, „beiß mich nicht, ich geb dir mein seidengenähtes Hemd.“ „Dein seidengenähtes Hemd verlang ich nicht, dein junges Leben und Blut will ich haben“. So bietet sie ihm ihre Silberschuhe, hernach die Goldkrone, aber vergebens. In der Noth klettert das Mädchen auf eine hohe Eiche: der Wolf untergräbt die Wurzel. Die Jungfrau in Todesangst thut einen schneidenden Schrei; ihr Geliebter hörts, sattelt, und reitet schnell wie ein Vogel, wie er zur Stelle kommt (liegt die Eiche umgestürzt, und) ist nur ein blutiger Arm des Mädchens übrig.


27.
Die Bremer Stadtmusikanten.

Nach zwei Erzählungen aus dem Paderbörnischen. Eine dritte aus Zwehrn weicht darin ab, daß die vier Thiere die Räuber nicht durch Schrecken aus dem Haus wegjagen, sondern friedlich eintreten, Musik machen und dafür von jenen gespeist werden. Die

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_047.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)