Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 226.jpg

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erwähnt. Man kann dabei an das schweizerische simel für sinbel, rund denken (s. Stalders Wörterbuch). Bei Meier Nr. 53 Simson thu dich auf. Bei Pröhle Märchen für die Jugend Nr. 30 Simsimseliger Berg, wo die Erzählung erweitert ist. Es gibt auch ein ähnliches polnisches Märchen (s. unten).


143.
Up reisen gohn.

Aus dem Münsterland, eine andere Erzählung aus dem Paderbörnischen enthält neue Scherze. Et was wol en dummer Jungen, de däh jummer wat em sine Möhme heiten hadde, men jummers unrecht. As he sick nu vermehet (vermiethet) hadde, segde em sin Heer he mög up’t Feld gahn und säen un seggen dabie „alle Jahre hundertfältige Früchte!“ He gänk hen, do kaimen da grade Luhe met ener Lieke (Leiche) do segde he „alle Jahre hundert!“ As dat de Luhe hören, gaven se em wat drup. He quam to Huus un säe to de Möhme „o Möhme, wo hät mie gahen! ick heve dohn wat mie min Heer heiten hät.“ Do sehde de Moder „häddest mötten seggen sie ruhe in Frieden!“ He gänk wedder hen, darup quam da en Filler her met en daut Perd, do segde he wedder „sie ruhe in Frieden!“ De Filler verstand dat unrecht un gav em wat drup. He gänk wedder na Hues und klaget sine Möhme, da säe se „du hättest müssen sagen weg mit dem Aas!“ He gänk up en andermal wedder up’t Feld, as da grade Hochtitsluhe herkeimen, do fänk he an „weg met dat Aas!“ Se prugelnt en dugent (tüchtig) dur. „O, Möhme“, säg he wedder, „wo ist mie gahen“ un vertelde. Se säg „hättest müssen sagen hier ist Lust und Freude“. He gänk hen, up sinen Wege säh he dat en Hues brenne, do fänk he wedder an „hier ist Lust und Freude!“ Do kregens her un prügeln en, do he dat sine Moder klaget hadde, säe se „hättest müssen einen Eimer voll Wasser nehmen und ausgießen helfen“. Do dachte he, as he da bie de Immenkörbe kam, an den Emmer mit Water un gütt se daut. De Herr van de Immen nahm en Stoek un fegede em dat he leip. „O Möhme, wo schlecht ist mie gahen“. Se säe „hättest müssen sagen gib mir was mit.“ Do quam he mol bie enen Kohstall vorbie, de wurde juste utemistet, do nahm he sinen Petzel af un säe „giv mie wat met“. Ähnlich sind die

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_226.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)