Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 241.jpg

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Boppo 2, 236, Reinmar von Zweter MS. Hag. 2, 206b und die verkehrte Welt in Görres Meisterliedern S. 221. Noch fügen wir ein hierher gehöriges Märchen aus dem Paderbörnischen an. Ick gink mol spatzeiern, da kam ick in grauten Wald, do entmode mie (begegnete mir) so en graut Dinges, dat hadde so en langen, langen Stert, de schlörde wall tegen Ellen da hinner her, da was ick so wellmök (mutwillig) un pecke an den dicken Tost Hore un leit der mie so hinnerher schlüren. Dat dürde nig lange, da keimen wie an en graut Schlot, da gink dat Dinges herinner; ick seg nie (nicht) mol wat et bleif, et gink dür so vele Zimmers un schlürde mick in olle Ecken herümer, dat olle de Brudlacken (Spinngewebe) an mie sitten bleiwen. Up einmol bleif ick in eine Ecke hangen, un ose ick tosach, do hadde ick en grauten Tost Hore in de Hand, de hadde ick den Dinges utritten, da leh ick sei so gigen mie un bleif do sitten, un de Dören wören up einmol olle ümme mick tau, un ick wuste nie wo dat Ding bliefwen was. Up einmol stund do so’n klein Männeken fur mie, dat segde „guden Obend!“ Da seh ick „grauten Dank!“ „Worümme kümm gi hie her!“ Ick seh „für min Plaseier“. Da seh dat Männeken „wat he gi anrichtet, gi hewet usen Heren de Macht benumen.“ „Ick?“ seh ick, „et wulle gor nie nohegiewen, da hewe ick en betten von Schwanz utrieten“. „Dat wert mol en Unglücke beduen, et liegt do un randeirt (ringt) mit den Liewen, et wille olle fingerlank verrecken“. „Wat schert mie den dat, ick wull ment dat ick ut dusen Dinges weder heruter würe“. Da seh dat Männeken „ick sin Künig von 16 Twergen, wat gifst du mie, wenn ick die wedder herut bringen lote? Sei sind olle up Scholen west un hewet olles durstudeiert“. Da seh ick „mine Möhme hät ne Koh un ick hewe ne Siee (Ziege), eint von den Deilen salst du hewen“. Da gingen 8 Twerge mit mie, ose wie fur de Döre keimen, da lag do en grauten Hund, do macken sei en Stock von Höppertänen (Froschzähnen), da schlögen sei em einmol up de Schnute, dat hei wit trüge stauf (zurück stob, fuhr). Da gingen wie ne ganze Ecke Wegs, da keimen wie an en graut Water, da mackten de Twerge en Seil, un dat was macket von Frugenbart (Frauenbart) un Fischhare, un da tröken sei mie mit heröwer. Da gingen wie olltied dür den grauten Wald, un sei wüsten ackrot (accurat) wo ick mit den Dinges her schlürt was. Up den sülvigen Weg was ick bis für miner Möhme Dör, da vertellde ick ur wo ick west was. Da gaf sei mie de Siee, da sette ick

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_241.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)