Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 317.jpg

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dem Gewölbe zu befreien. Dieser will ihm den geleisteten Dienst lohnen, Jack verlangt dafür einen Mantel der unsichtbar macht, eine Kappe welche Weisheit verleiht, ein Schwert das alles zerschneidet, und ein paar Schuhe von großer Schnelligkeit, womit Hans bald seinen Herrn wieder eingeholt hat. Sie kommen am Abend zu einer schönen Jungfrau welche sie wohl empfängt und bewirthet, die aber in der Gewalt eines Zauberers steht. Nach dem Essen nimmt sie ein Tuch, wischt sich den Mund und spricht „Herr, ihr müßt euch dem Gesetze des Hauses fügen, morgen früh müßt ihr mir sagen können, wem ich dieses Tuch gebe, oder ihr müßt den Kopf verlieren“. Hans setzt seine Weisheitskappe auf und erfährt daß die Jungfrau durch die Kraft der Zauberei gezwungen wird jede Nacht mit einem bösen Zauberer im Walde zusammen zu treffen. Alsbald hängt er seinen Mantel der Unsichtbarkeit um und eilt auf den Schuhen der Schnelligkeit fort, so daß er früher als die Jungfrau im Walde ist. Wie sie kommt, reicht sie dem Zauberer das Tuch, aber Hans haut mit seinem Schwert dem nichts widersteht, alsbald ihm das Haupt ab, wodurch der Zauber vernichtet und die schöne Jungfrau befreit wird, mit welcher sich der Königssohn vermählt. Hans kann nicht lange ruhig sein, er macht sich wieder gegen die Riesen auf. Bald erblickt er auch einen Riesen der einen Jüngling und eine Jungfrau an den Haaren trägt. Hans, unsichtbar, haut auf den Riesen los, so weit er mit seinem Schwert reichen kann, und haut ihm unter den Knien so in die Beine daß er niederfällt, wobei die Erde zittert und die Bäume beben. Hans schlägt ihm nun den Kopf ab. Die Befreiten laden ihn ein, er will aber erst des Riesen Höhle besuchen. Vor dem Eingang derselben sitzt der Bruder des Riesen auf einem Block von Bauholz, seine eiserne Keule neben sich. Hans, unsichtbar, tödtet ihn und sendet dem König die Häupter der beiden Riesen. In der Höhle befreit er eine Menge Gefangener, wovon der Riese, wenn ihm die Lust ankam, den fettesten zu schlachten und zu essen pflegte. Hans theilt die Schätze des Riesen unter diese aus. Als Chundel, ein zweiköpfiger Riese, den Tod der beiden Verwandten hört, macht er sich auf Rache zu nehmen. Hans ist gerade, auf einem Fest bei jenen beiden die er befreit hat, als er hört daß der Riese kommt. Das Haus ist mit einem Graben umgeben, Hans läßt die Brücke darüber in der Mitte durchschneiden und lauft dann unsichtbar dem Riesen entgegen. Dieser wittert ihn ohne ihn zu sehen und ruft

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_317.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)