Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 329.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Wasser holen; ein Fisch trägt ihn herbei, den er vorher aus dem Sand in sein Element gebracht hatte. Zweitens soll er ein Kränzchen aus dem Himmel und einen Brand aus der Hölle bringen; jenen holt ein weißes Täubchen, diesen ein schwarzes, die er beide einmal, als sie sich gebissen, auseinander gejagt hatte. Drittens soll er neun Malter von neunerlei Getraide auseinander lesen; das vollbringen Ameisen die er einmal gesättigt hatte. Endlich soll er neunhundert Hasen hüten; ein Pfeifchen das er erhalten hat, lockt sie immer wieder zusammen. In der Einleitung das Märchen vom Wasser des Lebens (Nr. 97), hernach das von der weißen Schlange (Nr. 17).
b. Der König fängt einen seltsamen Mann, den er in einen Thurm setzt, den aber sein Sohn heimlich los läßt, weil er ihm einen Ball der beim Spiel hineingeflogen ist, nicht eher geben will. Das Märchen vom Eisenhans (Nr. 136) mit einigen Abweichungen am Schluß.
7. Märchen und Erzählungen. Riga 1796. An sich unbedeutend und für uns ganz leer.
8. Das Märleinbuch für meine lieben Nachbarsleute in zwei Bändchen. Leipzig 1799.

Eigentliche Kindermärchen sind die sechs ersten nicht, doch mögen Anklänge daraus so wie aus Volkssagen benutzt sein. Dem Verf. (der sich Peter Kling nennt) fehlt es nicht ganz an Phantasie, doch ermüdet bald die Manier alles in einzelnen, zerstückten Sätzen vorzutragen. Das siebente Märchen (S. 113–130) enthält wohl im Zusammenhang eine mündliche Überlieferung und stimmt im Ganzen mit dem Löweneckerchen (Nr. 88) und Eisenofen (Nr. 127). Der Vater zieht auf die Messe, die bei den ältesten Töchter wollen Putz mitgebracht haben, die jüngste bittet bescheiden nur um ein Zweiglein mit drei Eicheln an einem Stengel. Der Vater verirrt sich im Wald und kommt zu einem Schloß das ganz leer steht, wo er aber auf das herrlichste bewirthet wird. In der Nacht kommt der Bär, bringt das Zweiglein mit den drei Eicheln, wofür ihm der Vater die Tochter versprechen muß. Zu Haus werden die Thüren geschlossen, der Bär kommt aber doch zweimal in der Nacht herein und nimmt

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_329.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)