Seite:Kirchenlisten der obern und der St. Martins Pfarren zu Bamberg vom J. 1791.pdf/5

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des Menschenfreundes, mehren nun nicht mehr der Menschheit Leiden. Nun erwartet sie Trost, Hülfe, Rettung auf allen Seiten. Auch wäre es Lästerung, unser Klima darum anzuklagen. Eine offene Stadt, freundliche breite Straßen schaffen uns Vortheile, die der nur zu schätzen weiß, den das traurige Geschick zwischen hohe Häuser und Mauern in eine enge Stadt und dumpfe Luft einschloß.[1] Die seltenern Ehen tragen verhältnißmäßig das Ihrige dazu bey. Sollte aber nicht auch schon Wohlleben, der immer häufigere Genuß warmer, ausländischer, hitziger Getränke, Gewürze, kurz Luxus in jeder Gestalt diese traurigen Folgen herbeyziehen? Dieß Problem, woher die größere Sterblichkeit rühre, verdient gewiß beherzigt zu werden. Das Deficit in der Menschenrechnung ist so wichtig, wie das in Staatseinnahme.

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 Die obere Pfarre nahm dieß Jahr ab um 94; die St. Martinspfarre nahm zu um


  1. Ich erwarte auch, daß man bald unsere Toden nicht mehr in Kirchhöfe in der Stadt, sondern in die schon vorhandenen Gottesäcker ausser der Stadt begraben wird. Da seit 1784 schon niemand mehr in die Kirche begraben wird, und da schon einige wohlhabendere sich in die Gottesäcker begraben liessen, welche zeither nur für Arme bestimmt waren, so ist hiezu schon ein großer Schritt gethan.