Seite:Knortz - Hexen, Teufel und Blocksbergspuk in Geschichte, Sage und Literatur.pdf/141

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In immer wachsendem Geflecht,
Zahllos ein wölfisches Geschlecht
Aus Söhnen, Enkeln, Enkelweibern,
Das niemals Liliths Schleier sah,
Mit Fleisch genährt, der Scholle nah,
Sie düngend mit erschlagnen Leibern.
Zuletzt nach all der Not und Pein,
Wird noch dein Ende bitter sein.
Hier wärst du schmerzlos wie ein Traum
Am Ende geglitten vom Lebensbaum,
Und hätt’st dich selber noch im Sterben,
Verklärt gesehn in deinen Erben,
Die dicht sich drängend, Frucht an Frucht,
Um dich gewachsen in Edelzucht,
Dein Werk zu höherem Vollenden,
Dir nehmen aus erstarrten Händen“.

Der Eva wird befohlen, mit Adam zu gehen und als seine geduldige Gehilfin Schmerz und Mühsal mit ihm zu teilen. Und Sammael, der das Meuchelwerk auf geheimen Wegen ausführte, wird vom Schöpfer mit dem Fluche bedacht.

Die Hölle schaff’ in deiner eignen Brust,
Im Glückzerstören fandst du deine Lust.
Das Böse sättigt nicht, drum sei verdammt,
So fortzuwüten ewig, haßentflammt,
Du Stolzester, bleib du ein Schlangenleib,
Im Staube kriechend bei dem Weibe bleib.
Lehr deine Künste sie, die trügerischen,
Lehr der gespaltnen Zunge Doppelzischen
Lehr sie, wie man verbundne Herzen trennt,
Das Schöne häßlich, wahr die Lüge nennt.
Wo Bruder wild den Bruder schlägt, wo Schwestern
Um Mannesliebe tötlich sich verlästern,
Wo Eide brechen, wo die Treue weint,
Da wohn’ und schwelge du, dem Weib vereint;
Ihr dienend sei du Herr im Erdenkreis,
Ich geb dir Adams ganzen Samen preis“.

Adam heißt jede Buße willkommen, wenn sie ihn nur aus seiner Seelenqual erlöst, und spricht dann zu seiner Gattin: