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     Löb Hersch.[WS 1]
So hat Aäm Niemand noch gequeelt
Als wie der alte Bienedhal:
Dieselwig Anekdod verzehlt,
Die hat err ääm finfdausendmal.

Un war merr noch so grobb un werrsch
Un dhat mit Hänn und Fieß sich wehrn,
Sei Anekdod vom „Löbche Hersch
Die kraag merr widder doch ze heern.

Zeletzt war’sch net mehr auszesteh
Un länger ze ertrage net,
Drum dhat merr zu seim Parre geh,
Daß der em in’s Gewisse reddt.

Der Parre hat deß ääch gedhaa
Un waart his morje net emal;
Gleich gung er hi und redt an aa:
„Gun Dach, mein lieber Bienedhal.

Ich hör, was mir erfreulich is,
Und wann ich recht berichtet bin,
Daß Sie e großer Freund gewiß
Von neue Anekdode sin.

Hier haw ich Ihne mitgebracht,
Die allerneust, gedankenreich,
Die lese se merr mit Bedacht,
Un dann verzehln Se se gleich.“

Der Parre gung. – For Frääd ein Kritsch
Hat dann der Bienedhal gedhaa,
Und setzt dann schnell sich an sein Tisch
Un fing da gleich ze lese aa:

Einer der ältesten jüdischen Schriftsteller in Talmud (alte Baraitha) behauptet, nicht der Genuß der verbotenen Apfelfrucht, sondern der verbotene Genuß der Anekdote vom Löb Hirsch von Posen habe den Sündenfall herbeigeführt. Vorbehaltlich unserer richtigen Übersetzung lautet die betreffende Stelle in der Baraitha also: Aber es geschah an einem Regentage, daß Adam mit Lilith, seinem Weibe, in einem hohlen Baume hockte. Adam aber mopsete sich. Und er sprach zu Lilith, seinem Weibe:

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Das Gedicht ist in der Schreibweise der Vorlage wiedergegeben. Für die Version von Friedrich Stoltze siehe Löb Hersch.