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Die hegte edlen Katzensinn,
     Ja, ja!
Verstand gar wohl zu mausen,
Liebt’ königlich zu schmausen,
     Ja, ja! Katzennatur!
Schlafe, mein Mäuschen, schlafe du nur!

Die hatt’ ’nen schneeweißen Leib,
     Ja, ja!
So schlank, so zart, die Hände so weich,
     Ja, ja!
Die Augen wie Karfunkeln,
Sie leuchteten im Dunkeln,
     Ja, ja! – Katzennatur!
Schlafe, mein Mäuschen, schlafe du nur!

Ein Edelmausjüngling lebte zur Zeit,
     Ja, ja!
Der sah die Königin wohl von weit,
     Ja, ja!
’ne ehrliche Haut von Mäuschen,
Der kroch aus seinem Häuschen,
     Ja, ja! Mäusenatur!
Schlafe, mein Mäuschen, schlafe du nur!

Der sprach: In meinem Leben nicht,
     Ja, ja!
Hab’ ich gesehen so süßes Gesicht,
     Ja, ja!
Die muß auch Mäuschen meinen,[1]
Sie tut so fromm erscheinen,
     Ja, ja! Mäusenatur!
Schlafe, mein Mäuschen, schlafe du nur!

Die Maus: Willst du mein Schätzchen sein?
     Ja, ja!
Die Katz: Ich will dich sprechen allein,
     Ja, ja!
Heut will ich bei dir schlafen –

  1. Meinen, lieben; in diesem Sinne auch gebraucht im Anfang des Liedes von Schenkendarf: „Freiheit, die ich meine“.