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Auch Viktor Hugo zeigt uns den Teufel als Vertrauten Gottes im Kartenspiel.

Un jour Dieu sur la table
Jouait avec le diable
Du genre humain haï,
Chacun tenait sa carte,
L’ un jouait Bonaparte,
Et l’ autre Mastaï.

Un pauvre abbé bien mince,
Un méchant petit prince,
Polisson hasardeux!
Quel engeu pitoyable
Dieu fit tant que le diable
Les gagna tous les deux.

„Prends!“ cria Dieu le père,
„Tu ne sauras qu’ en faire!“
Le diable dit: „Erreur!“
Et, ricanant sous cape,
„Il fit de l’un un pape,
De l’ autre un empereur!“

Trotzdem sich der Teufel geistlichen Schutzes erfreute, diente er doch dem Volke zum Spott. Die Zahl der Geschichten vom geprellten Teufel ist Legion, wie die Märchensammlungen irgendeines Landes beweisen. Nur drei derselben wollen wir daher mitteilen und bei dieser Gelegenheit das Buch von Prof. A. Wünsche „Der Sagenkreis vom geprellten Teufel“ (Leipzig 1905) empfehlen.

Ein armer Schmied in Vogelsberge hatte seine Seele dem Teufel verschrieben. Dafür sollte der ihm drei Jahre lang als Schmiedegeselle umsonst dienen und seinen Meister reich machen. Ausbedungen war auch noch, daß zu Ende der Gesellenzeit der Teufel ein Meisterstück liefern oder drei Fragen beantworten mußte. Nun, die drei Jahre gingen herum und dem Schmiede sank mehr und mehr das Herz in die Kniekehle.

Da er eines Tages kleinmütig durch die Felder schlenderte, begegnete ihm ein altes Weib, dem klagte er seine Not, da sie ihn um seine Trauer ansprach.