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zwingen. Es schien, als rollten durch sie der Reihe nach Riesenkugeln, herausgefordert von Zeit zu Zeit von goldig zuckenden Blitzen …

Dann ward es still, und der Regen fiel ungestört.

Laut und schluchzend fiel er … … …

Im Walde ward es dunkel.

Bewegungslos, mit angehaltenem Atem dem Vorgange um sich lauschend, standen die alten Bäume, während die jungen in leichtes Schwanken gerieten.

Von den am Waldessaume wachsenden Sträuchern tropften emsig übergroße Regentropfen ins Moos, und der hochangeschwollene Bach unten im Thalraume stürmte in schmutzig-plumpen Wellen über Stock und Stein fort, laut schäumend, alles mitreißend. Blumen, Forellen, trockene Äste, hie und da abgelöste Erdstücke, in völlig unbeherrschter, wahnwitziger, nie gesehener Erregung.

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An einem nebelgrauen Morgen begann die Schlacht.

Auf dem durch den engen Thalraum gebauten Bahnwege, dessen Schienen sich wie Silberschlangen

Empfohlene Zitierweise:
Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/198&oldid=- (Version vom 13.9.2022)