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in koketten Krümmungen um den dicht neben ihnen laufenden Bach wanden – kam die Rollbahn gefahren.

Ein feindseliges Gezisch, ein gellendes, durchdringendes Pfeifen kündigte ihre Ankunft an. Nicht weit vom Ende dieses Weges hielt sie unter Schnauben an, zornige, schwarze Dampfringe pfeilschnell in die Höhe stoßend …

Sie hatte den Feind gebracht.

Er stieg aus.

Mit rohen Gesichtern, in zerrissenen, schmierigen Arbeitskitteln. Mit plumpen, von schwerer Arbeit unförmigen Händen; bewaffnet mit blitzenden Hacken, mit schweren, schwarzen Eisenketten – ein häßlicher, mißratener Anblick –: so kam er daher.

Ein Adler, der in nächster Nähe auf einem spitzen Felsen gesessen und mit gesträubten Federn hinabgelauert – breitete plötzlich seine Flügel weit aus, schlug beleidigt und voller Zorn um sich und schwang sich dann jäh in die Höhe.

Er kreiste lange wie in tiefer Erregung über jener Gegend, dann schoß er wie infolge einer inneren Eingebung blitzschnell in schräger Richtung hinab ins Thal, verweilte daselbst eine Weile, hob

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/199&oldid=- (Version vom 13.9.2022)