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Der Angriff begann.

Mit einem wilden Hurrageschrei führten ihn die Söldlinge aus. Sie kletterten mit katzenartiger Gewandtheit auf den ersten Berg, als wollte einer dem anderen zuvorkommen oder als wäre es eine Heldenthat fürs ganze Leben, derjenige zu sein, dessen Hand die Axt an den Urwald anlegte! – Aber sie trafen auf Widerstand. Das trügerische, braungrüne Moos gab unter ihren plündernden Händen nach, und sie rutschten herab. Die kieselige Erde bröckelte unter ihren Füßen, und sie rissen sich die Hände wund, wenn sie sich festhalten wollten.

Aus dem in Fetzen herausgerissenen, an der Wurzel feuchten Moose krochen allerlei das Sonnenlicht meidende Insekten und liefen ihnen über die Hände. Als sie einen fest liegenden morschen Baum in wilder Kampfeslust hinunterrollen wollten und es ihnen nur gelang, ihn ins Schwanken zu bringen, wanden sich aufgescheuchte Schlangen hervor und zischten sie an. Viele der Söldner, die nur leichte Sandalen trugen, wurden gebissen.

Stachelige Heckenrosenbüsche, deren Zweige in großen Ruten bogenförmig aufgewuchert waren,

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/201&oldid=- (Version vom 13.9.2022)