Seite:Kochbuch Amerika (Davidis) 290.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

er Blasen wirft, der Branntwein durchgemischt und zugedeckt so hingestellt, daß er erst in 3–4 Stunden aufgegangen ist. Sobald die Masse stark gährt, fängt man bei gleichmäßigem, nicht starkem Feuer zu backen an, wobei man zuweilen das Eisen mit einem Stückchen Butter, welches in ein Läppchen gebunden wird, oder mit einer Speckschwarte bestreicht. Dann gibt man einen kleinen Rührlöffel voll Teig hinein, hält das Eisen eine kleine Weile auf beiden Seiten ins Feuer, öffnet und klappt dasselbe zum Loslassen zusammen und bestreut die gelbgewordenen Waffeln beim Herausnehmen mit Zucker.

Anmerkung. Beim Ankaufe eines Waffeleisens sehe man darauf, ein solches zu nehmen, welches keine zu flachen Vertiefungen hat und worin man 6 Stück zugleich backen kann.

151. Holländische Waffeln. 1 Pfund feinstes Mehl, 1/2 Pfund gute Butter, 8 frische Eier, reichlich 1/2 Quart lauwarme Milch, 11/2 Eßlöffel frische Hefe, wenn es beliebt auch etwas Gewürz.

Der Teig wird wie im Vorhergehenden behandelt, zum langsamen Aufgehen 4 Stunden hingestellt, und wenn derselbe im vollen Gähren ist, vor dem Backen 1/2 Bierglas kaltes Wasser hinzugegossen und einmal durchgerührt.

152. Vorzügliche Waffeln von dicker saurer Sahne. 1/2 Pfd. feines Mehl, 3/8 Quart dicke saure Sahne, flach abgenommen, damit keine Milch dazu komme, 6 frische Eier, etwas Zitronenschale oder Muskatblüte oder ein kleiner Guß Rum.

Man rührt abwechselnd nach und nach Eidotter, Sahne, Mehl und Gewürz, mischt den sehr steifen Schaum der Eier nebst dem Rum durch und backt, ohne den Teig stehen zu lassen, sofort die Waffeln bei gelindem Feuer gelb und bestreut sie warm mit Zucker und Zimmet. – Aus dieser Portion werden – in einem großen Eisen gebacken – 14–15 Stück.

153. Waffeln von süßer Sahne. 1 Pfund Mehl, 1/2 Pfund Butter, 7/8 Quart süße Sahne, 9 Eier, von 4 bleibt das Weiße zurück, Zitronenschale oder Muskatblüte. Man kann den Teig, welcher nach vorhergehender Angabe gerührt und gebacken wird, mit Zucker vermischen oder die Waffeln damit bestreuen.

154. Aepfelballhäuschen. 1 Pfund warm gestandenes Mehl, 3/8 Quart Milch, gut 2 Unzen Butter, 3 Eier, 3 Dotter, 11/2 Eßlöffel Hefe, eine Messerspitze Salz, gut 2 Unzen Korinthen, ein Suppenteller in kleine Würfel geschnittene zarte saure Aepfel, Saft einer ganzen, Schale einer halben Zitrone oder etwas Zimmet, gehörig Zucker und nach Belieben gut 2 Unzen feingeschnittene Mandeln.

Anmerkung. Der Teig wird stark geschlagen, zum langsamen Aufgehen an einen zugfreien warmen Ort gestellt. Dann rührt man die Aepfel mit etwas Butter über Feuer, daß sie warm, aber nicht weich werden, gibt die warm gewaschenen Korinthen, das Gewürz, gehörig Zucker und nach Belieben gut 2 Unzen geschnittene Mandeln hinzu. Wenn der Teig stark gährt, so rührt man das erwärmte Gemengsel durch und backt die Masse löffelweise in einer Ballhäuschenform oder in Schmelzbutter.

155. Kleine Sirupkuchen. 1 Quart Sirup, 1 Tasse Zucker, 3 Tassen Fett, Zimmet, Nelken, ungefähr 1 Theelöffel von jedem, 3 Theelöffel Saleratus oder Backpulver und so viel Mehl, daß der Teig ziemlich steif ist und sich gut rollen läßt; Sirup, Zucker und Fett wird heiß gemacht, dann Gewürz und Backpulver hineingethan. Hierauf vom Ofen abnehmen und Mehl hineinrühren.

Empfohlene Zitierweise:
Henriette Davidis: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee: Georg Brumder’s Verlag, 1879, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kochbuch_Amerika_(Davidis)_290.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)