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Walther Kabel: Kriege und Raubtiere (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 3)

Kriege und Raubtiere. – Die letzten Balkanfeldzüge haben abermals einen neuen Beweis für die schon früher oft beobachtete Tatsache erbracht, daß jeder Krieg bestimmte Arten von Raubtieren und -vögeln aus weiter Ferne geradezu magnetisch anzieht.

Eine Wiener Jagdzeitschrift berichtet hierzu folgendes: „In den zumeist dicht bewaldeten Schluchten des Balkans hausen außer verschiedenen Arten von Geiern und Adlern auch eine Unmenge Rabenvögel. All diese schienen sich zu Hunderten bereits nach den ersten Kämpfen auf dem engeren Kriegsschauplatz ein Stelldichein gegeben zu haben. Nach der erbitterten Schlacht von Lüle-Burgas, die bei ihrer langen Gefechtsfront das Bestatten der weit zerstreut liegenden Toten sehr erschwerte, gab das bulgarische Oberkommando Befehl, besonders die Aasgeier nach Möglichkeit abzuschießen, da unzählige Leichen von diesen Vögeln in grauenerregender Weise zerfetzt waren. Doch soviele der Geier auch durch gutgezielte

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Kriege und Raubtiere (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 3). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1915, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kriege_und_Raubtiere.pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)