Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 05.jpg

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Das Forte-Piano, oder, kürzer und bezeichnender, das Clavier, hat unter allen Tonwerkzeugen die größte und allgemeinste Anwendbarkeit erlangt. Nachdem die erste Bahn gebrochen war, und man anfieng, Claviere zu bauen, die vermittelst des Anschlags der Saiten durch einen Hammer den Ton von sich gaben, begann die eigentliche Periode der Entwicklung und Vervollkommnung dieses Instruments. Vorher hatte man nur Clavichorde, deren Saiten durch Tangenten – und flügel- oder tafelförmige Claviere, wo die Saiten durch Federchen etc. in Schwingung gebracht wurden. Ein Forte und Piano war auf den ersteren, die ohnehin bei ihrem sonstigen höchst unvollkommenen Zustande, besonders bei ihrem kaum hörbaren Tone bald nicht mehr genügen konnten, kaum auszudrücken; bei letzteren aber, wo die Schwäche oder Stärke des Anschlags durchaus keine verschiedene Wirkung auf die Saiten machen konnte, war an eine Modulation des Tons noch weniger zu denken. Aber auch die Hammer-Claviere waren lange Zeit in einem höchst unvollkommenen Zustande; die Besaitung war schwach, der Ton daher kraftlos und kindisch, die Hämmer hatten weder Länge noch gehörige Schwere und Schwung, und die papierdünne Belederung brachte eine wahrhaft unausstehliche