Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 23.jpg

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liegenden Claviere, weil der Hammer bei seinem horizontalen Gang nicht den Schwung hat, als beim aufsteigenden.

Das Tafel-Forte-Piano ist ein um der größern Bequemlichkeit willen ins Kleinere reducirtes Clavier; es darf also, was die Kraft des Tons betrifft, bei weitem das nicht erwartet werden, wie beim Flügel. Die tiefern Saiten können wegen der Kürze des Kastens die gehörige Länge nicht mehr haben, und es muß ihnen, um Tiefe und Spannung zu bekommen, durch Ueberspinnen der Saiten mit Silberdrath nachgeholfen werden. Der kleinere Kasten erlaubt auch nur einen kleinen Resonanzboden; die Saiten-Eintheilung und die Hammer-Mechanik ist enger und gedrängter, kurz, alles fordert eine schonendere, den schwächern Kräften des Instruments angemessene Behandlung. Wenn indessen der Ton eines Tafel-Forte-Piano zwar an Kraft und Stärke dem des Flügels nachsteht, so übertrifft dagegen das Tafel-Forte-Piano den Flügel an Anmuth und Lieblichkeit des Tons.

Auch die Tafel-Forte-Pianos unterscheiden sich in die teutsche und englische Art; von beiden gilt, in reducirtem Maasstabe, was von diesen beiden Clavier-Gattungen oben gesagt worden. Die Hammer-Mechanik ist vollkommen dieselbe, nur daß hier der Hammer mit der Saite nicht in gerader Richtung, sondern in einem Winkel steht. Die englische Hammer-Mechanik gewährt bei Tafel-Forte-Pianos noch den besondern Vorzug, daß die Axe des Hammers einen festen Punkt hat, der sich nicht, wie bei dem