Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 29.jpg

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für die Behandlung des Claviers beim Spielen sehr leicht in abstrahiren seyn.

Die beste Mechanik kann nichts weiter thun, als den guten und richtigen Anschlag vorbereiten. Sie kann es dem Spieler möglich und leicht machen, so anzuschlagen, damit genau die Art des Tons erfolge, welche die Musik oder sein eigenes Gefühl verlangt. An ihm also liegt es jetzt, diese Mechanik zu beleben; an ihm allein liegt die Ursache der bessern oder schlechtern Wirkung seines Instruments. Nachfolgende Regeln sind daher noch insbesondere jedem Clavierspieler zu empfehlen.

Der Sitz des Spielers muß so eingerichtet seyn, daß sein Ellenbogen, bei natürlich am Leibe herabhängendem Arme, etwas höher sey, als die Claviatur. Ein Sitz, der niederer ist, verhindert den richtigen Anschlag, und macht das leichte und schnelle Spielen in die Länge mühsam.

Der Arm liege gegen den Leib, ohne an ihn angeschlossen zu seyn, dann bekommt die Hand von sich selbst schon die richtige Lage. Während des Spiels muß der Arm ruhig bleiben, und sich nur nach Erforderniß des Auf- und Abgehens der Hand, so viel als nöthig ist, mitbewegen.

Die Hand liege natürlich, so wie sie an den Arm gewachsen ist. Man biege ihr Gelenk weder in die Höhe noch in die Tiefe. Bei der Bewegung der Finger muß sie in der ruhigsten Lage bleiben, aber ohne steif zu seyn, oder es auch nur zu scheinen. Der Arm muß die Hand tragen, die Hand die Finger; je ruhiger Hand und Arm sind, je gewisser