Johann Lorenz Schiedmayer, Carl Dieudonné: Kurze Anleitung zu einer richtigen Kenntniß und Behandlung der Forte-Pianos | |
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Blas-Instrumente müssen weiter rückwärts seyn, jedoch letztere mehr als die ersteren.
Wenn man ohne Begleitung spielt, so sollte nie angefangen werden, als bis alles ganz stille ist, damit gleich die ersten Töne, auf welche bei einem Solospieler so viel ankömmt, von den Zuhörern rein und ohne Zerstreuung aufgenommen werden.
Der Spieler mäßige Anfangs seinen Ausdruck und seine Lebhaftigkeit. Hat der Componist so schlecht für ihn gesorgt, daß er schon in das erste Stück die brillantesten Passagen oder die schönsten Stellen legte, so bleibt ihm doch noch das Mittel übrig, diese Sätze weniger herauszuheben, und das ganze Interesse des Vortrags auf das Ende zu sparen. Hier hört man rasches Spiel gerne, hier geräth man mit dem Künstler in Feuer. Wenn er hier seine Kunst entfaltet, und in einem fortlaufenden Strome alles das hören läßt, was man auf dem Forte-Piano schnell, glänzend und vollstimmig ausdrucken kann, so wird ihn der Beifall aller seiner Zuhörer lohnen.
Ueber diese Materie herrschen gewöhnlich sehr irrige Ansichten. Es wird darauf ankommen, die Natur des
Johann Lorenz Schiedmayer, Carl Dieudonné: Kurze Anleitung zu einer richtigen Kenntniß und Behandlung der Forte-Pianos. Stuttgart: , 1824, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Anleitung_Forte-Piano_43.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)