Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 60.jpg

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ihren Stiften geht, (in der Mitte der Taste und vorne unmittelbar unter dem Finger des Spielers) zu enge werden und die Taste nicht mehr willig genug geht, also entweder ganz stecken bleibt, nachdem sie niedergedrückt worden, oder doch wenigstens nicht mehr ganz in ihre Ruhe zurück fällt, was zur Wiedereinlösung des Hammers (s. S. 14) erforderlich ist, wenn der Hammer nicht beim nächsten Anschlage versagen soll. Es ist sehr irrig, wenn man glaubt, diese Stockung komme von nicht genug trockenem Holze her. Auch das ganz trockene Holz schwillt, wie oben S. 44 bemerkt worden, bei feuchter Witterung auf, und die Löcher, die sehr passend gemacht seyn müssen, um der Taste einen sichern Gang zu gewinnen, können auch bei dem besten Holze zu enge werden. Jedenfalls kann man sich damit trösten, daß dieses Stocken wenigstens davon zeugt, daß die Löcher passend und nicht zu weit sind, und daß die Abhülfe äusserst leicht und schnell geschehen kann. Man nimmt nämlich die Claviatur vorsichtig heraus, untersucht den Gang der stockenden Taste, und erweitert das Loch, in welchem zu starke Reibung bemerkt wird, ein wenig (aber ja nicht zu viel) und das Uebel ist gehoben.

Beim Herausnehmen der Claviatur beobachte man Folgendes: Zuerst sehe man zwischen die Saiten hindurch auf die Hämmer, ob alle gehörig in ihrer Ruhe liegen, und ob keiner höher steht als der andere, weil sonst die hervorstehenden Hämmer beim Herausziehen der Claviatur sich (beim Flügel am Stimmstocke und beim Tafel-Forte-Piano