Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 64.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Reinigung aller Hämmer und Capseln und frische Einölung derselben nothwendig.

Gehen die Hämmer in hölzernen, mit Filz ausgefütterten Capseln, welche letztere dauerhafter, fester, und daher vorzuziehen sind, so ist gleichwohl, obschon die Hammerstifte bei diesen Capseln keines Oels bedürfen, sondern trocken gehen sollen, eine Stockung bei den leichten Hämmern manchmal der Fall. Die Feuchtigkeit schwellt diese Capseln auf; das Loch, in welchem der Filz eingeleimt ist, wird enger, somit verliert sich die Willigkeit des Gangs, und ein leichter Hammer, der zumal von neuem nicht allzuwillig gegangen, stockt und bleibt in der Höhe stehen. Hier muß durch Erweiterung des Loches im Filze geholfen werden, und man kann entweder durch Auf- und Abreiben des Hammers sie bewirken, oder auch den Stift herausnehmen und das Loch etwas ausreiben. Im äussersten Nothfalle kann man, wiewohl es eigentlich gegen die Regel ist, dem Stift ein wenig feines Oel geben, was sogleich Wirkung thun wird.

Die Tasten stocken bei der teutschen Mechanik manchmal auch deswegen, weil die Reibung des Schnabels vom Hammer an dem Haken, in welchen er sich bei seinem Zurückfall wieder einlösen soll, zu stark ist, was daher kommt, daß entweder die Bahn, auf welcher der Schnabel hinabglitschen soll, durch die Feuchtigkeit rauh geworden, oder daß die Feder des Hakens diesen allzustark gegen den Schnabel des Hammers andrückt. Im erstern Falle schneide