Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 73.jpg

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in die Höhe ziehen, entzwei brechen. In diesem Falle muß in den abgeschlagenen Haken ein anderes Riemchen und dieses dann an die Stelle des abgerissenen wieder eingeleimt werden. Es bleibt hiezu nichts anderes übrig, als an der Stelle des Hakens ein Stückchen der auf die Riemchen genagelten Leiste, an welcher zugleich die Haken-Federchen befestigt sind, herauszusägen und solches nach geschehener Anleimung des Riemchens wieder aufzunageln oder aufzuleimen.

Auch einzelne Saiten, die entweder wegen schlechten Materials oder durch übermäßiges Anschlagen sich zu sehr ausgedehnt haben oder sonst schlecht geworden sind, müssen von Zeit zu Zeit durch bessere ersetzt werden. Wenn man überhaupt bedenkt, daß ausser dem Verderben, welches Rost u. dgl. anrichten, auch die besten Saiten wegen der großen Spannung, in der sie sich fortwährend befinden, immer einige Ausdehnung erleiden, wodurch sie dünner werden und folglich bei minderer Spannung auch an Kraft des Tones verlieren, so leuchtet es von selbst ein, daß auch die beste Besaitung am Ende matt wird. Man kann annehmen, daß eine Besaitung nach einem Zeitraum von zehn Jahren ausgedient hat, und daß dann ein Clavierbesitzer, der gerne sein Instrument verjüngen möchte, wohl thun wird, dasselbe neu besaiten zu lassen, wenn er Gelegenheit hat, dieses Geschäft durch einen geschickten Instrumentenmacher oder durch einen der Sache ganz gewachsenen