Seite:Kurze Beleuchtung der Vertheidigung des Kirchweihfestes in Franken.pdf/3

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von dem er sich nicht los machen kann, weil ihm seine Obern hierin mehr hinderlich, als förderlich sind. Die Sonn- und Feyertage, welche letztere in hiesiger Gegend noch müßig zugebracht werden, geben dem Bauersmann Zeit und Gelegenheit genug, sich beym Wein und Bier, von der Arbeit, die er in den Werkeltagen im Schweiß seines Angesichtes verrichtet hat, im Wirthshause zu erhohlen, ohne daß es nöthig ist, oder er selbst wünschet, daß man ihm ein besonderes Fest dazu aussetze.

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 Wenn mein Herr Gegner die Kirchweihkosten des Landmanns für unbedeutend ansiehet, weil der Bauer das Getraid und Mastvieh selbst hat, so verräth er dadurch, daß er den gegenwärtigen Haushaltungsgeist der Bauern noch nicht kennet. Der hohe Preis des Getraides und gemästeten Viehes macht, daß der Bauer seinen Aufwand als baares Geld ansiehet, weil er täglich daß baare Geld dafür haben kann. Ueberhaupt ist zu bemerken, daß der Bauer bey seinem jetzigen Reichthum sparsamer ist, und auch sparsamer seyn muß, als seine Väter. Noch in der ersten Hälfte dieses zu Ende laufenden Jahrhunderts konnte der Bauersmann mit einigen hundert Gulden