Seite:Kurze Geschichte des ehemaligen Klosters Birklingen in der Grafschaft Castell.pdf/3

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vor der Mirakelstatue, als der stürmische Albrecht mit seinen Reißigen herangesprengt kam, die Wallfahrter plünderte, das Kloster ausraubte, und den widerspänstigen Männern Gottes die Meßgewänder aus den Händen hieb. Ja er entblödete sich nicht, daraus Vasa sacra, Bücher, päbstliche Ablaßbriefe, und alles was nur tragbar war, mit sich fort zu nehmen. Beym Abzug gab der rauhe Mann den geängsteten Leuten noch ein Feuerwerk zum Besten, und steckte die sämmtlichen Klostergebäude in Brand. Allein das Wunderbild, welches mit rühmlicher Langmuth bis jetzt dem Greuel gelassen zugesehen hatte, that nun seine Schuldigkeit und löschte – wie die Mönche sagen – das Feuer aus.

.

Indessen dauerten die Wallfahrten, des erlittenen Unfalls ungeachtet, doch noch häufig fort, so daß die beraubten Mönche nach 40 Jahren schon wieder im Stand waren dem Abt Georg zu Schwarzach 7000 Gulden auf den dritten Theil seines Zehendens zu Dettelbach vorzustrecken. Wie wohl wäre in den damahligen Zeiten diese Summa dem Hause Castell zu statten gekommen! Allein die Mönche gaben dieselbe lieber ihren Handwerksgenossen, als den Nachkommen