Seite:Kurze Geschichte des ehemaligen Klosters Birklingen in der Grafschaft Castell.pdf/4

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dessen, welchem sie das Daseyn ihres Klosters zu danken hatten.

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Mittlerweile erregten der schnelle Reichthum des Birklinger Klosters, und die grossen Wallfahrten dahin den Neid und die Eifersucht der ganzen umliegenden Gegend. Besonders sah das nah gelegene Iphofen zu den Schätzen der Birklinger scheel, und wünschte sich nichts mehr, als auch so ein wunderthätiges Marienbild. Dieß blieb denn auch nicht lange aus, indem sich im Jahr 1501 auf der Iphofer Markung am Wege nach Birklingen eine sitzende Marie fand, die auch gleich, wie ihre Schwester zu Birklingen, Wunder zu thun anfing. Um die gute Wunderthäterin dem Wetter nicht auszusetzen, umgaben sie die Iphofer mit einem bretternen Häuschen, und stellten Wache dabey, damit ihr ja kein Leid widerfahren möge. Die Hoffnung von der Wirkung dieses neuen wunderthätigen Bildes betrog nicht: denn diese neue Wunder-Maria zog fast so viele Wallfarther an sich, als jetzt noch immer nach Dettelbach ziehen. Der Zulauf des andachtsdurstigen Volks war so groß, daß die Mariencapelle an Geld, Kleinodien, Wachs u. d. gl. reich ward. Natürlich konnten die Birklinger Mönche diese Schmälerung ihres Wundermonopoliums