Seite:Kurze Geschichte des ehemaligen Klosters Birklingen in der Grafschaft Castell.pdf/9

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letztern kam im folgenden Jahr 1525 die Nachricht von dem Bauernaufstand in der Rothenburger Landwehr und zu Markt-Bibart auch nach Iphofen. Dieß war den Feinden der Birklinger eine erwünschte Gelegenheit sich zu rächen. Sie rottirten sich sogleich zusammen, brachen wieder in den Klosterkeller ein, und plünderten und verheerten alles, was Birklingisch hieß. Hiebey blieb es doch noch nicht; denn als bald darauf am Dienstag nach Walpurgis, im Kronenwirthshause eine starke Anzahl Iphöfer Bürger versammelt waren, tapfer zechten, und ihren abgesagten Feinden, den Birklingern alles Unglück auf den Hals wünschten, trat der Wirth Cunz Kröhn, den wir schon von der ersten Kellerplünderung her kennen, hervor, machte mit Kreide einen Ring auf den Tisch, und sagte: „Wer Morgen das Kloster zu Birklingen mit abbrennen hilft, der stecke sein Messer in diesen Ring!“ – Alle thatens; ein einziger ging davon.

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Am folgenden Morgen mit Anbruch des Tags zog der wütende Haufe vor das Kloster, plünderte dasselbe rein aus, und mißhandelte die Mönche. Der Prior hatte sich in einem Zimmer unter einen Haufen Hobelspäne versteckt, ward aber entdeckt, hervorgezogen,