Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/127

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


236 Alfred Gurdi

Alfred Gurdi wurde am 15.7.1852 in Luzern als Sohn des Grossrats und Bezirksgerichtspräsidenten Leonz Gurdi geboren. Die Familie war ursprünglich heimatberechtigt in Wolhusen. 1854 wurde der Vater Stadtbürger und 1863 Korporationsbürger von Luzern. Der einzige Sohn Alfred besuchte nach den Volksschulen das Gymnasium, um sich in Lausanne sprachlich weiterzubilden. Anschliessend bezog er die Universität Heidelberg, wo er sich dem juristischen Studium widmete. 1880 bestand er in Luzern das Staatsexamen. Seine Tätigkeit in der väterlichen Anwaltspraxis war sehr kurz. 1889 liess er sich ins Bezirksgericht (heute Amtsgericht) wählen, in dem er bald zum Vizepräsidenten avancierte. 1898 wurde er Mitglied des Engern Ortsbürgerrats. 1905 wählten ihn die Korporationsbürger zum Präsidenten der Korporationsgüter-Verwaltung. Als solcher erwarb er sich besondere Verdienste im Ausbau und in der Vergrösserung der Bürgerbibliothek. 1917 übernahm er das Präsidium des Engern und des Grösseren Ortsbürgerrates.

Als Mitglied des schweizerischen Schützenrates und als Präsident des Schiesskomitees des Eidgenössischen Schützenfestes (1901) machte er sich im Schiesswesen verdient, nachdem er seit 1893-1905 die Stadtschützengesellschaft als Präsident geleitet hatte.

Alfred Gurdi starb im Alter von fast 80 Jahren am 15.1.1932.