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248 Kuno Müller

Als Sohn des Nationalrates und Obergerichtspräsidenten Kaspar Müller wurde Kuno am 14.11.1896 in Luzern geboren. Nach dem Besuch der Stadtschulen und der Kantonsschule studierte er an. der Universität in Bern Jurisprudenz. 1921 bestand er das luzernische Anwaltsexamen. Bis zu seinem Tode übte er diesen Beruf als gesuchter Rechtsanwalt aus. Seine Kollegen beriefen den tüchtigen Juristen in die Anwaltskammer. Als zweiten Beruf führte er das Leben eines freien Privatgelehrten, der der heimatlichen Forschung sogar die Ferien opferte. Als erstes Werk Müllers erschien 1932 der Bildband "Luzern in Bildern der Vergangenheit". Es folgten 1938 "Stadt und Land Luzern", 1939 die Novellensanmlung "Das Turnier" und 1942 "Die Luzerner Sagen". In unzähligen Schriften und Vorträgen machte er sich als Essayist einen über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus gehenden Namen, der ihm 1959 den Innerschweizerischen Kulturpreis eintrug. 1959 wurde ihm von der Universität Zürich die Würde eines Ehrendoktors der Philosophie verliehen. 1964 erhielt er den Literaturpreis der Stadt Luzern. In der Laudatio zum Ehrendoktor wurde Kuno Müller als meisterhafter Darsteller innerschweizerischer Geschichte, als geistvoller Essayist und Kritiker, als Kenner französischer und deutscher Kultur und vielbewanderter Sammler und Bewahrer humanistischer Tradition genannt.

Kuno Müller starb am 18.4.1970 in Luzern im Alter von 73 Jahren.