Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/141

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250 Robert Zünd

Er wurde am 3.5.1827 als Sohn des Josef Zünd, des späteren Regierungsrats in Luzern geboren. Der Vater stammte aus einer Altstätterfamilie und war seit 1812 in Luzern als Kaufmann tätig. Hier erwarb er sich das Luzerner Bürgerrecht in Büron. Der Sohn Robert besuchte das Gymnasium und genoss hier beim Kunstmaler Jakob Schwegler den ersten Zeichnungsunterricht. 1847 weilte er für kurze Zeit beim Kunstmaler Josef Zeiger in Stans. Auf dessen Anraten zog er nach Genf, um sich bei Diday und später bei Calame in der Malerei weiter ausbilden zu lassen. 1850 reiste Robert Zünd nach München, wo er den Zürcher Kunstmaler Rudolf Koller kennen lernte und sich freundschaftlich mit ihm verband. Nach seiner Rückkehr nach Luzern baute sich Zünd 1892 an der Moosmattstrasse 13 ein Haus mit Atelier (heute Pfarrhaus St. Paul), das er nur mehr selten verliess. 1896 verlieh ihm die philosophische Fakultät der Zürcher Universität den Ehrendoktor der Philosophie. Zünd gehörte auch zu den Gründern des historischen Vereins der fünf Orte. Als Maler nimmt er in der schweizerischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts eine Sonderstellung ein. Auf seinen Auslandreisen studierte er besonders die holländische Landschaftsmalerei, die seine Bilder stark beeinflussten. Er verstand sich selbst als Landschaftsmaler, der die Natur, wie er selber schrieb, möglichst objektiv wiedergeben wollte. Seine Bilder befinden sich heute zumeist in Museen und Galerien des In- und Auslandes.

Er starb nach längerer Krankheit am 15.1.1909 in Luzern.