Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/17

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

verlebte seine schönsten und merkwürdigern Jahre in Luzern und genoß als Stadtpfarrer große Achtung. Er war zuerst geistlicher Verwalter oder Statthalter der Comthurei Reiden, nachher Pfarrer in Ettiswil und kam dann als Leutpriester nach Luzern. Im Jahre 1563 wurde er von den katholischen Orten an die Kirchenversammlung in Trient abgeordnet und später mit einem Kanonikat in Beromünster beschenkt, wo er im Jahr 1577 starb.

25. Rudolf Ambühl

von Gundelingen, in der heutigen Gemeinde Rain, im ehemaligen Amte Rothenburg (geb. 1499, gest. 1578), berühmter Lehrer der alten Sprachen, erhielt den ersten Unterricht in denselben und in der Poesie von Zimmermann in Luzern, der ihn mit nach Basel nahm, um bei Glarean Mathematik zu studiren. Von hier begab er sich nach Wien, wo er zwei Jahre Schüler des Badian war und sich zuerst den Namen Clivan, später Collinus, unter welchen er bekannt ist, gab. Im Jahr 1519 kehrte er nach Hause zurück. Ein Jahr später begab er sich nach Mailand und setzte hier seine Studien in den alten Sprachen unter dem berühmten Riger und A. fort. Im Jahr 1522 wurde er Kanonikus in Münster, verließ aber wieder als Anhänger der Reformation diese Stelle, ward ein Seiler, zog kurz nachher als Soldat und Schreiber nach Waldshut und darauf in würtembergischen Dienst, erwarb sich im Jahre 1526 in Zürich das Bürgerrecht, wo ihm