Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/35

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74. Mauriz Anderallmend.

Er war Eherherr der Stift Beromünster und gab die Stelle auf, nur das mühsame Amt eines obersten Seelsorgers in seiner Vaterstadt auf sich zu nehmen. Von lebhaftem Geiste, konnte er seine zurückweisenden Scherzreden zuweilln selbst auf der Kanzel nicht unterlassen. Aber dennoch war er als ein wackerer, redlicher Patriot beliebt und geschätzt. Starb als Chorherr der Stift auf dem Hof Anno 1698.

75. Rudolf Mohr,

Ritter und fünf Jahre Schultheiß der Republik. Sein Ansehen war so groß, daß er acht Mal zu Königen und Fürsten als Gesandter abgeordnet wurde. Starb 1701 im Alter von 78 Jahren.

76. Johann Karl Balthasar,

Ururenkel des Wilhelm Balthasar. Er war zehn Jahre lang Staatsschreiber. Ihm wurden mehrere wichtige Geschäfte aufgetragen, welche er theils bei eidgenössischen Ständen, theils an fürstlichen Höfen zu besorgen hatte. Er wurde zu der obersten Würde in der Republik, dem Schultheißenamte, befördert, bekleidet aber dasselbe nur drei Jahre und starb schon im 55. Altersjahre Anno 1703.