Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/53

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St Leodegar. Starb 1776 in der Stiftskirche an einem Schlagflusse. Er war als ein würdiger Priester geehrt und als ein wahrer Menschenfreund geliebt. Einige seiner Kanzelreden erschienen im Drucke.

126. Gallus Anton Frener,

Stadtpfarrer in Luzern, später Pfarrer in Luthern. Derselbe erhob letztgedachte Gemeinde, die sittlich und ökonomisch gesunken war, zu Wohlstand und Sittlichkeit durch Verbesserung der Landwirthschaft und Gewerbe. Er war geboren 1711 und starb 1780.

127. Benedikt Pfyffer von Altishofen

Abt zu St. Urban, geboren zu Luzern 1731. Dem Klosterstand bestimmt, wurde er nach dieser Bestimmung erzogen und trat in den Cisterzienser-Orden zu St. Urban 1749, bekleidete daselbst die Professuren der Philosophie und Theologie und erhielt die Abtswürde 1768. Jetzt zeigte er sich als ein Mann von großem Verstande, vielen richtigen Einsichten, literarischen Verdiensten und unermüdeter Thätigkeit, der in seinem Kloster Duldung, Freiheit der Meinungen und des Denkens wieder hervorrief, Gelehrsamkeit weckte und begünstigte, die vermißte Eintracht unter den Religiosen herstellte und die nützlichsten Institute zu Stande brachte. Ein Schullehrer-Seminarium, eine Trivialschule für die Kinder aus den nächsten Umgebungen, eine Erziehungsanstalt für Jünglinge adelichen