Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/82

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191. Josef Georg Sigrist

von Luzern, geboren 1788, gestorben 1866. Er zeichnete sich aus durch seine Kenntnisse, besonders im Erziehungsfache, seine treffliche Pastoration und Menschenliebe. Er stund mehreren Pfarreien, theils im Kanton Luzern und theils im Kanton Aargau vor und wirkte überall segensvoll. In den Jahren 1840 bis 1845 war er Stadtpfarrer von Luzern, nachher in Aarau. Er bekleidete auch die Würde eines nichtresidirenden Domherrn des Bisthums Basel.

192. Dr. Josef Eutych Kopp

von Beromünster, geboren 1793, gestorben 1866. Ein ausgezeichneter Philologe und Geschichtsforscher. Er bekleidete 45 Jahre lang den Lehrstuhl der Philologie am Lyzeum in Luzern. Als Geschichtsforscher erwarb er sich einen weitverbreiteten Ruf durch sein Werk: „Geschichten von der Wiederherstellung und dem Verfalle des heiligen römischen Reichs“ auch unter dem Titel: „Geschichte der eidgenössischen Bünde.“ Er war auch ein Freund der Dichtkunst und schrieb mehrere dramatische Stücke. Die Akademien von Berlin, Wien und München nahmen ihn als auswärtiges Mitglied auf und die Universität Basel ertheilte ihm bei ihrer vierten Säkularfeier das Ehrendiplom als Doktor der Philosophie.