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165 Farandole – Feinmechanik 166

Wechselströme, verflüssigte als erster Chlor u. a. Gase.

Farandole, provenzal. Tanz.

Farbe, Kennzeichnung einer Lichtart nach der Empfindung im Auge, bedingt durch Verschiedenheit der Schwingungszahl der Lichtwellen. Rot 395, Gelb 509, Blau bzw. Violett 650 bzw. 750 Billionen Schwingungen in 1 sek.

Färbeflotte, Farblösung.

FarbenFarbstoffe.

Färben = Färberei.

Farbendruck, vorwiegend Buch-, Stein- u. Offsetdruck in mehreren Farben. ↑ Vierfarbendruck.

Farbenempfindliche PlattenOrthochromatische Platten.

Farbenlehre, Systematik der Körperfarben (Deckfarben); wichtig für die Farbentechnik ist die Ostwaldsche F.: jede Körperfarbe wird eindeutig durch Zahl u. 2 Buchstaben bezeichnet. ↑ Licht.

Farbenzerstreuung = Dispersion.

Färberei, Befestigung od. Erzeugung v. Farbstoffen auf Gespinstfasern. ↑ Zeugdruck.

Farbhölzer, Farbstoffe liefernde Hölzer ausländ. Bäume.

Farblacke (Lackfarben, Lacke), an Erden, Metallsalze, auch Stärke gebundene Farbstoffe.

Farblichtmusik, auf Zus.-wirkung v. Farbe u. Ton beruhende Komposition, z. B. von Skrjabin, Alex. László (*1895).

Farbspritzen (Spritzlackieren), mechan. Anstrichverfahren: Farben od. Lacke werden mittels Druckluft aufgespritzt.

Farbstoffe (Pigmente). Mineral- u. bes. Pflanzenreich liefern viele (Erd- u. Pflanzenfarben), das Tierreich wenige F. Künstl. werden Mineralfarben (Metallverbindungen), vor allem aber organ. F., bes. Teer-F., hergestellt.

Farce,

1) Posse;
2) Fleischfüllung für Geflügel usw.

Farewell, lebe wohl!

Farinometer, App. zur Prüfung d. Mehls auf Backfähigkeit.

Farm, Landgut; F.er, Landwirt.

Farman, Henri, frz. Flieger u. Flugzeugbauer, *1874.

Farne, ausdauernde Sporenpflanzen ohne Blüten und Samen, mit Generationswechsel. In Sporenbehältem entstehen staubähnl. Gebilde (Sporen); aus diesen geht Vorkeim mit männl. u. weibl. Geschlechtsorganen hervor; aus der befruchteten Eizelle die eig. Farnpflanze, die wieder Sporen erzeugt (ungeschlechtl. Generation). Adlerfarn, Stengelquerschnitt mit adlerähnl. Musterung, 1,50 m, liefert Wurmmittel, (Ätherauszug aus Wurzel); Tüpfelfarn, 30 cm, auf Unterseite große runde Sporenbehälter.

Farnese, ital. Fürstengeschlecht, 1731 erloschen.

Färöer, dän. Inselgruppe, zw. Shetland u. Island, 1399 qkm, 22 800 E.

Färse, weibl. Rind bis zum ersten Kalben.

Farthing, engl. Bronzemünze, = 1/4 Penny.

Edelfasan.

Fasane, Hühnervögel. Edel-F., 80 cm, grün, blau, braun, purpurn; Gold-F., 85 cm, Ziervogel.

Fasanerie, Anlage zum Hegen der Fasanen.

Fasces.

FascesRutenbündelFaschismus.

Faschinen, Reisigbündel für Uferschutzbauten usw.

FaschingKarneval.

Faschismus, gegr. 1919 als nationalist. Kampfverband, 1921 zur Partei umgebildet v. Mussolini; Symbole: Fasces (↑ Rutenbündel); Schwarzhemden. Der F. richtet sich gegen Sozialismus, Liberalismus, Parlamentarismus, Freimaurertum, knüpft an Nationalismus u. Imperialismus an; Aufbau eigner Gewerkschaft u. Miliz. Seit Marsch auf Rom (1922) diktatorische Herrschaft in Staat, Parlament und Verwaltung. Der Kapitalismus wird zusammen mit Arbeiterschaft dem übergeordneten Staatswohl dienstbar gemacht im Korporativstaat (Carta del lavoro, 21. 4. 27). Ähnlich in Deutschland Nationalsoz., Österreich Heimwehr, Finnland Lappo-Bewegung, Frankreich Action francaise.

Faschoda (seit 1905 Kodok), St. im ägypt. Sudan, am Weißen Nil. Verletzung des frz. Stolzes durch Zurückweichen der Franz. (Marchand) 1898 vor den nachfolg. Engl. (Kitchener) führte fast zum frz.-engl. Krieg. Durch die anschließenden Verhandlungen wurde die Entente v. 1904 vorbereitet.

Fasern, Samenhaare (Baumwolle), Bast v. Stengelpflanzen (Flachs, Hanf, Jute, Nessel, Ramie), Gefäßbündel- od. Blatt-F. (Manila-, Sisalhanf) Tierhaare (Schafwolle, Ziegenhaare, Kamelwolle), Raupengespinste (Seide), mineral. F. (Asbest), künstl. Gespinste (Kunstseide, Glas, Metalle).

Fashion, Mode, feine Sitte; f.able, modisch, fesch.

Fassade, äußere Ansicht eines Gebäudes.

Fassion, Bekenntnis, Angabe (bei Steuern).

Fasson, Form; F.arrak, künstl. Arrak; F.rum, künstl. Rum.

Fasten, Enthaltsamkeit v. Speisen. F.zeit, 40 Wochentage vor Ostern, ab Aschermittwoch.

Fastnacht, Dienstag vor Aschermittwoch, letzte Lustbarkeit vor Fastenzeit; F.spiele, derbkom. Gelegenheitsaufführungen der Handwerker im 15.—17. Jh.; bes. v. Hans Sachs.

Faszikel, (Akten-) Bündel.

Faszinieren, bezaubern; verblenden.

Fatal, verhängnisvoll; unangenehm; F. ismus, Glaube an Unabwendbares.

Fata Morgana, durch Luftspiegelung vorgetäuschtes Bild.

Fâtima, jüngste Tochter Mohammeds, um 610–632.

Fatsia, Efeugewächse; F japonica (Aralia japonica), Blätter lederartig, handförmig gelappt, Zimmerblattpfl.

Fatum, Schicksal.

Faubourg, Vorstadt.

Faulbaum, Strauch, bis 2,50 m, Früchte rot, dann schwarz, Rinde Abführmittel.

Faulbrut, ansteckende Krankheit der Bienenbrut.

Fäule, bei Tieren: alle zerstörenden Eingeweideerkrankungen; bei Pflanzen: Krankheiten, hervorgerufen durch tier. Schädlinge (z. B. Älchen), Pilze, Bakterien.

Faules Meer, seichter Teil des Asowschen Meeres, 2 400 qkm.

Faulhaber, Mich., Kardinal, *1869, Erzb. v. München-Freising.

Faulschlamm, bitumenreiche Ablagerungen auf dem Boden stehender Gewässer.

Faultiere, mit gr. Sichelklauen, hängen träg an Baumästen, fressen Blätter. Unau (Zweizehen-F.), 70 cm, grau, Brasilien, Guayana; Ai (Dreizehen-F.), 52 cm, grau, Mittel-, Südamerika.

FaunFaunus; lüsterner Mensch.

Fauna,

1) altröm. Flurgöttin;
2) die Tierwelt eines best. Gebiets.

Faun(us), altröm. Gott der Fruchtbarkeit u. wollüst. Plagegeist.

Faust, Johs. (Georg), um 1480–1540; Arzt u. Schwarzkünstler. F.sage in einem Volksbuch 1587.

Faustball, auf Spielfeld (50 X 20 m, durch 2 m hohe Schnur halbiert) 2 Mannschaften (je 5 Spieler) schlagen Hohlball üb. Schnur ins gegner. Feld mit Faust oder Unterarm. Jeder Fehler bringt Gegner 1 Punkt.

Fäustel, bergm.: Hammer.

Faustpfand, verpfändete bewegl. Sache.

Faustrecht, im MA bewaffnete Selbsthilfe.

Faute de mieux, in Ermanglung eines Bessern, im Notfall.

Fauteuil, Lehnstuhl.

Faux pas, Fehltritt.

Favorit, Günstling; erwarteter Sieger bei sportl. Wettkampf; F.in, Geliebte.

Favre, Jules, 1809–80, frz. Außenmin., verhandelte 1870/71 mit Bismarck.

Fayal, vulkan. Insel der Azoren, 179 qkm, 20 000 E.

FayenceKeramik.

Fayûm = Fajum.

Fazenda, in Brasilien Landgut.

Faziës, verschiedene Ausbildungsweise einer Gesteinsformation gleichen Alters an verschiedenen Orten.

Fazit („es macht“), Ergebnis, Erfolg.

Februar, „Reinigungsmonat“, weil in ihm das Sühne- u. Reinigungsfest (die Februa) der Römer fiel, deutsch: Hornung.

Februarrevolution, 24. 2. 1848 in Paris, schuf 2. Republik.

fec. = fecit, „hat('s) gemacht“.

Gustav Theodor Fechner.


Fechner, Gust. Theod., Physiker u. Philos., 1801–87.

Fechtsport, Stoßfechten mit Florett, Degen; Hiebfechten mit Rapier (Schläger), Säbel; Hiebstoßfechten mit Degen und Säbelrapier.

Feder mit Nut.

Feder, Maschinenteil aus gewundenem Metalldraht; vorspringender Teil einer Brettverbindung (Abbild.); in der Technik besondere Keilart (F.keil).

Feder, Gottfr., seit 1924 M. d. R. (Nat-Soz.), *1883.

Federal-Reserve-Banken, die zwölf die USA überziehenden Bundes-Reservebanken, die Notenausgaberecht unter Kontrolle des staatl. Federal Reserve Board haben.

Federer, Heinr., schweiz. kath. Dichter, 1866–1928; „Lachweiler Geschichten“.

FedergewichtGewichtsklassen.

Federkraft, auf Elastizität beruhende Kraft einer gespannten Feder.

Federnelke (Dianthus plumarius), eine Garten-N., bis 30 cm, blaßrosarot od. weiß.

Federsee, württ. See, westl. Biberach, stark verlandet.

FederungTaf. Sp. 9.

Federunterbrecher, App., mit dem man in gleichmäßigen kurzen Zeitabständen elektr. Stromstöße erzeugen kann.

Feen, halbgöttl. Gestalten des Märchens.

Fegefeuer, nach kath. Auffassung Ort der Läuterung, Übergangszustand zu dem der Seligkeit.

Feh, Fell vom sibir. Eichhörnchen. ↑ Taf. Sp. 520.

Fehde, mittelalterl. Privatkrieg.

Fehlboden, Einschub zwischen den Deckenbalken.

Fehlfarbe, bei Tabak od. Zigarren mißfarb. Deckblätter.

Fehmarn, holstein. Küsteninsel, zw. Kieler u. Meckl. Bucht, 10 000 E.

Fehr, Bernh., Anglist, Zürich, *1876.

Fehrbellin, St. im Osthavelland, 1600 E; 28. 6. 1675 besiegte hier Gr. Kurfürst die Schweden.

Fehrenbach, Konst., 1852–1926; 1920–21 Reichskanzler (Zentr.).

Fehrs, Joh., Hinr., plattd. Erz., 1838–1916.

Feige (Ficus), Maulbeerbaumgewächse, meist immergrüne Bäume, manche sind gewaltige Riesen trop. Wälder. Eß-F in Mittelmeerländern angebaut.

Feigwarze, krankhafte, flache od. warzenförmige Haut-, auch Schleimhautwucherung.

Feigwürz = Scharbockskraut.

Feilen, Werkzeuge mit schräg zur Längsachse stehenden Zähnen zur Abnahme von Spänen.

Feilkloben, kleiner Schraubstock.

Feilkluppen, hölzerne, kupferne od. bleierne Backen, zum Schutz des Werkstücks auf Schraubstockbacken gelegt.

Feingehalt, Gehalt v. Münzen u. Edelmetallegierungen an reinem Gold od. reinem Silber in Tausendteilen.

FeingewichtMünze.

Feingold, reines, unlegiertes Gold.

Feininger, Lyonel, *1871 expressionist Maler u. Graphiker.

Feinmechanik,

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 165–166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0100.jpg&oldid=- (Version vom 16.1.2022)