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317 Kochanowski – Kollektiv 318

1768–1839, Führer der dt. Künstlergruppe in Rom; Landschaften;

Joseph Anton Koch: Das Opfer Noahs.


Robert Koch.

4) Rob., 1843–1910, Begr. der modernen Bakteriologie, entd. 1882 Tuberkel-, 1884 Cholerabazillus, erforschte Schlafkrankheit, Pest u. Malaria;
5) Rud., Kunstgewerbler, 1876; „Koch“-Fraktur.

Kochanowski, Jan, poln. Dichter, 1530–1584.

Kochel, oberbayr. Luftkurort, 2260 E; nahebei K.-See.

Kocher, Nbfl. des Neckar, v. der Schwäb. Alb, 180 km.

Köcher, Behälter für Bogen u. Pfeile.

Köcherfliegen, schmetterlingsartige Insektenfam.; Larven im Wasser, m. röhrenart. Gehäuse.

KochherdeTaf. Sp.321.

Kochkiste, gepolstert, zum Warmhalten od. Garkochen v. Speisen.

Kochsalz (Chlornatrium)Natrium, ↑ Salz.

Kock, Paul de, frz. Romanschriftst. u. Dramat., 1794–1871.

Kodein, Alkaloid des Opiums, bes. gegen Husten.

Kodex, geschriebenes Buch; alte Handschrift, z. B. der Bibel.

Kodifikation, zus.fassende Reglung größern Rechtsgebiets.

Kodizill, im röm. Recht letztwillige Verfügung ohne Bezeichn. eines Erben; im gemeinen Recht Testamentszusatz.

Koedukation, gemeinsame Erziehung v. Knaben u. Mädchen.

Koeffizient, Zahlenfaktor, m. dem multipliziert ist.

Koesfeld, westfäl. St., westl. Münster, 11 000 E.

Koffein = Kaffein.

Kogel (Kofel), kegelförmige Bergspitze der Alpen.

Kogge, dickbäuch. Hanseschiff (13.–16. Jh.), bis 2000 t.

Kognak, Weinbrand franz. Ursprungs.

Kognaten, dch. Frauen von gemeins. Stammvater Abstammende.

Kohabitation, Beiwohnung, Beischlaf.

Kohäsion, molekulare Anziehungskraft.

Kohinur, ind. Diamant im engl. Kronschatz.

Kohl, Gattung der Kreuzblütler, im engern Sinn der Gemüse-K.; gezüchtete Abarten: Grün-, Braun-, Stauden-, Kraus-, Rosen-, Blumen-, Wirsing-, Weiß-, Rot-K., K.rabi.

Koehl, Herm., *1888, flog mit v. Hünefeld u. Fitzmaurice im Flugzeug von Irland aus 12. 4. 1928 nach Neufundland.

Kohle, Rückstand von Erhitzung pflanzlicher und tier. Stoffe bei Luftabschluß; alle diese Stoffe bestehen aus K.n-, Wasser-, Sauerstoff, viele enthalten auch Stickstoff. Bei ungenügendem Luftzutritt erhitzt, zersetzen sie sich unter Bildung flüchtiger Verb., die als Gase, Teer usw. fortgeführt werden. Es bleibt die K., die überwiegend aus K.nstoff besteht. ↑ Holzkohle, ↑ Knochenkohle, ↑ Braunkohle, ↑ Steinkohle, ↑ Anthrazit, ↑ Verkoken, ↑ Kohlenstoff.

Kohlebürste, Schleifstück zur Abnahme elektr. Stroms.

Kohle[n]hydrateKohlenstoff.

Kohlenkalk, kalkige Entwicklung des Unterkarbon.

Kohlenoxyd entsteht bei unvollkommener Verbrennung kohlenstoffhaltiger Stoffe als farb- u. geruchloses Gas. Im Leuchtgas bewirkt K. dessen Giftigkeit. K.vergiftung: Kopfschmerz, Schwindel, Bewußtlosigkeit, Erstickung.

Kohlensäure (Kohlendioxyd), farbloses Gas, in der Atmosphäre, dem Boden entströmend, in Mineralwässern, entsteht bei vollständ. Verbrennung v. Kohlenstoff (↑ Kohlenoxyd), Atmung, Gärung, Verwesung; verwendet zu Soda, Mineralwässern, flüssige K. für Bierdruckapparate, Eismaschinen usw. Kohlensaure Salze (Karbonate), in der Natur bes. als kohlensaurer Kalk (Kalkstein, Marmor), werden bes. als Soda (kohlensaures Natrium) u. Pottasche (kohlensaures Kalium) verwendet; brausen mit Säuren auf. Ein Karbonat m. erhöhtem K.gehalt ist das doppelkohlensaure Natron („Natron“).

Kohlenstaub, explosibel; als Brennstaub zu K.feuerungen v. Kesseln usw.

Kohlenstoff, chem. ↑ Element, in der Natur als Diamant u. Graphit, mit Sauerstoff als Kohlensäure, bildet mit Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff usw. die „organische“ Substanz v. Pflanze u. Tier. Kohle[n]hydrate: Zellulose, Stärke, Zucker- u. Gummiarten. Kohlenwasserstoffe: gasförmige, flüssige od. feste Verb. v. K. mit Wasserstoff, z. T. in der Natur (Erdöl), als Leuchtgas, Benzin, Benzol, Naphthalin, Anthrazen, Erdöl usw. verwendet. ↑ Kohlenoxyd, ↑ Kohlensäure, ↑ Diamant, ↑ Graphit, ↑ Kohle, ↑ Ruß.

KohlenwasserstoffeKohlenstoff.

Köhler, Wolfgang, Psycholog, *1887.

Köhlerei, Holzverkohlung in Meilern.

KohleverflüssigungBerginverfahren.

Kohlfliege legt Eier an Kohlgewächswurzeln, die die Maden (Kohlmaden) zerstören.

Kohlhernie, fingerdicke Anschwellungen od. einzelne kl. runde Knoten an Wurzeln v. Kohlpflanzen, erzeugt dch. einen Schleimpilz.

KohlmeiseMeisen.

KohlrabiKohl.

Kohlrausch, Friedr. Wilh., Physiker, 1840–1910.

Kohlrübe, Rapsabart, Wurzel eßbar.

Kohlscheid, D., Rheinland, bei Aachen, 11 000 E.

Kohlweißling, Schmetterling (↑ Taf. Sp. 697), Raupe bes. an Kohlarten schädlich.

Koje, seemänn.: Schlafraum.

Koine, Gemeinsprache der Griechen (seit 4. Jh.).

Koinzidenz, Zus.fallen.

Kokain, Alkaloid der Kokablätter, auch synthet. darstellbar, erzeugt örtl. Empfindungslosigkeit (Lokalanästhesie), bei Mißbrauch Zerrüttung.

Kokand, St., im O v. Usbekistan, 69 000 E.

Kokarde, rosettenförmiges Nationalabzeichen an der Kopfbedeckung.

Kokastrauch, aus Peru u. Bolivia, auf Sundainseln angebaut, lief. Kokain (aus Blättern).

Kokerei, Anlage zur Erzeugung v. Steinkohlenkoks.

Kokon, kapselart. Eibehälter bei Würmern, Schnecken, Insekten, Spinnen. ↑ Taf.[WS 1] „Tierwohnungen“.

Kokett, gefallsüchtig.

Kokillen, gußeiserne Formen für Hartguß.

Kokosbutter, Fett aus Kokosnüssen.

Kokoschka, Oskar, expressionist. Maler u. Dichter, *1886. ↑ Taf. III Sp. 408.

Kokospalme, trop. Strandpflanze, 30 m. ↑ Taf. Sp. 209.

Kokotte, (elegante) Dirne.

Koks, Brennstoff aus Steinkohle (Braunkohle, Grude-K.) durch Erhitzen bei Luftabschluß im K.ofen (Hütten-K.; Nebenprodukte Gas, Ammoniak, Teer). Gas-K. aus Retorten der Gasanstalten.

Kokytos, Nebenstrom des Acheron in der Unterwelt.

Kol, Volk in N- u. Zentral-Vorderindien.

Kola, Halbinsel zw. Weißem u. Eismeer.

Kolanuß, Frucht des Kolabaums (trop. W-Afrika u. trop. Amer.); Samen enthalten Bitterstoff u. wirken anregend (Kolatabletten, Kolaschokolade, Kolalikör).

Kolb, Annette, dt.-frz. Schriftst., *1875; für Völkerverständigung.

Kolbe, Georg, moderner Bildhauer, *1877.

Kolben,

1) Maschinenteil, der sich in einem Zylinder bewegt;
2) Gefäß (↑ Taf. Sp. 88).

Kolbenheyer, Erwin Guido, Dichter, *1878; „Paracelsus“.

Kolberg, pomm. Seebad, an der Ostsee, 30 000 E; 1806/07 gegen die Frz. v. Nettelbeck u. Gneisenau verteidigt.

Kolchis, Land an d. O-Küste d. Schwarzen Meeres, Ziel d. Argonauten, Heimat d. Medea.

Kolibris, Vögel mit pfriemenförmig. Schnabel, oft nur v. Hummelgröße, Blütenbesucher, Amerika.

Kolik, krampfartiger Schmerz.

Kolin, tschech. St., Mittelböhmen, 16 200 E; 1757 österr. Sieg (Daun) üb. Friedrich d. Gr.

Kolinski, Felle des tatar. Marders, gelbrötlich.

Kolk (Kulk), Vertiefung im Flußbett.

Kollaborator, Hilfslehrer, -geistlicher.

Kollagen, leimgebende Substanzen des tier. Organismus.

Kollaps, plötzl. Kräfteverfall.

Kollár, Jan, 1793–1852, begr. poet. Lit. der Tschechen; Panslawist.

Kolleg, Hochschulvorlesung.

Kollegialsystem, Besetzung einer Behörde mit mehreren zus. entscheidenden Mitgliedern.

Kollegium, Gesamtheit v. Personen gleichen Amts od. Berufs; auch = Kolleg.

Koblenz mit dem Deutschen Eck.

Kollektaneen, Sammelhefte, Lesefrüchte.

Kollekte, Einsammeln freiwilliger Gaben für kirchl. Zwecke.

Kollekteur, Verkäufer v. Losen der staatl. Klassenlotterien.

Kollektion, Mustersammlung v. Waren.

Kollektiv, zus.fassend, gemeinsam;

Stichwörter, die unter K… vermißt werden, schlage man unter C… oder Z… nach.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Tafel „Tierwohnungen“ existiert nicht; mit Stichwort verlinkt.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 317–318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0191.jpg&oldid=- (Version vom 19.7.2022)