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423 Mur – Mythologie 424

Mur, Nbfl. der Drau, von den östl. Tauern, 483 km.

Muräne, aalähnl. Fisch, 11/2 m, schmackh.; Mittelmeer.

Murat, Joachim, 1767–1815 (erschossen), Schwager Napoleons, 1808 König v. Neapel, führte 1812 u. 1813 die Kavallerie.

Murcia, südostspan. St., 155 000 E; chem. Ind.

Mure, Schuttmassen im Geb., die bei Wasserdurchtränkung (Regen) in fließende Bewegung geraten.

Murg, Nbfl. des Rheins, vom Schwarzwald, 96 km.

Murger, Henri, frz. Schriftst., 1822–61; „Scènes de la vie de Bohême“.

Murillo, Bartolomé Estéban, span. Barockmaler, 1618–82; relig. Gemälde u. Volksszenen; Abb. Sp. 415/16.

Der Müritzsee in Mecklenburg.

Müritz, größter See Mecklenburgs.

Murmanbahn, v. Leningrad nach Murmansk, 1450 km.

Murmansk, russ. St., auf der Halbinsel Kola, 9000 E.

Alpenmurmeltier.

Murmeltiere, Eichhörnchengattung, 1/2 m, grau, Hochgeb., Winterschlaf.

Murner, Thomas, Satiriker, 1475–1537; „Narrenbeschwörung“, „Von dem großen luth. Narren“.

Murray, Fl. in SO-Australien, 1632 km.

Murray, Sir John, engl. Naturforscher, 1841–1914.

Mürz, Nbfl. der Mur in Steiermark, mündet bei Bruck.

Musaget(es), Apollon, als Führer der Musen.

Musäus, Karl, Schriftst., 1735–1787; „Volksmärchen der Dt“.

Muschelgeld, Währungsgeld indischer, ozean. u. afrikan. Naturvölker, bes. Schalen der Kaurischnecke.

Muschelkalk, Abt. der Triasformation (↑ Geologische Formation).

Muschelkrebse, Kleinkrebse mit den Leib völlig umschließendem Schalenpaar.

Muscheln, Weichtiere, mit 2klappiger Schale, beilförmigem Fuß (↑ Taf. „Zoologie“), fressen Plankton u. Detritus.

Muschik (russ.), (Klein-) Bauer; Tölpel, grober Mensch.

Museen (Einzahl Museum), Aufbewahrungs- u. Pflegestätten öffentl. Sammlungen, bes. der Kunst.

Muselman(n) = Moslim.

Musen, 9 Töchter des Zeus, Göttinnen der Künste u. Wissenschaften: Kl(e)io (Gesch.), Thal(e)ia (Lustspiel), Erato (Liebesdichtung), Euterpe (Lyrik), Pol(yh)ymnia (ernster Gesang), Kalliope (Epik), Terpsichore (Tanz), Urania (Sternkunde), Melpomene (Trauerspiel).

Musette, Dudelsack des 18. Jh.; auch hirtenmäß. Tanz.

MusikTafel.

Musikantengilden, aus Wandervogelbünden erwachsene Gemeinschaften, die zu ernsthafter Musikpflege begeistern wollen.

Musikwerke, mechanische, Spielvorrichtungen, in Verbind. mit Musikinstrumenten, die selbsttätig Musikstücke ertönen lassen.

Musisch, die Musen betr.; dann: mit Sinn für Kunst, bes. Musik, begabt.

Muskateller (Muskatweine), rote od. weiße Weine aus der M.traube; in S-Frankr., Italien, Spanien u. einigen grch. Inseln gebaut.

Muskatnuß, a Blütenzweig,
b Frucht, c Nuß.

Muskatnußbaum, 15 m, dem Birnbaum ähnlich, Molukken, Indien, Brasilien, Guayana; gelbe Beerenfrucht mit Muskatnuß.

Muskelatrophie (-schwund), Abnahme der Muskelmasse infolge Untätigkeit, Erkrankung der zuführenden Nerven des Rückenmarks od. des Muskelfleisches.

Muskeln, aktive Bewegungsorgane des tier. Körpers, aus M.fasern, diese aus Fibrillen zus.gesetzt, zu Bündeln vereinigt, v. Bindegewebe umhüllt;

1) quergestreifte, Skelett- u. Herz-M.;
2) glatte M. für die Bewegungen der Eingeweide u. Gefäße. ↑ Taf. Sp. 396.

Muskete, schwere Büchse, seit 16. Jh.; Musketiere, Infanteristen.

Muslim = Moslim.

Muspelheim, nord. Myth.: Land der Feuerriesen.

Musselin, sehr feines Gewebe.

MusseronKnoblauchpilz.

Musset, Alfr. de, frz. romant. Lyr., 1810–57.

Benito Mussolini.

Mussolini, Benito, *1883, 1912–14 Chefredakteur des sozialist. „Avanti“, dann Gründer der nationalist. Ztg. „Popolo d’Italia“; nach dem Krieg Gründer u. Führer des ↑ Faschismus, seit Nov. 1922 Min.-Präs.

Mussorgsky, Modest, russ. impressionist. Komp., 1839–81; Oper „Boris Godunow“. Bildnis ↑ Taf. III Sp. 377.

Mustafa Kemal GhasiKemal Pascha.

Mustagh-Ata, höchstes Gebirgsmassiv im östl. Pamir, 7415 m.

Mustangs, halbwilde Pferde in N-Amerika.

Musterrolle, Urkunde des Seemannsamts über Anstellung (Anmusterung) der Schiffsmannschaft.

Musterschutz, Schutz gegen Nachbildung der bes. Form von gewerbl. Erzeugnissen: Geschmacks-M., mit 1–3jähr., bis 15 Jahre verlängerbarem Schutz durch Eintrag in das Musterregister beim Amtsgericht; Gebrauchs-M., mit 3jähr., bis 6 Jahre verlängerbarem Schutz durch Eintrag in die Musterrolle des Patentamts.

Mutation,

1) sprunghafte, häufig auch unbeträchtliche erbl. Abänderung einer Tier- od. Pflanzenart;
2) (Stimmbruch) Stimmwechsel in tiefere Lage durch Wachstum des Kehlkopfes, bei Knaben im 14.–18. Jahr, bei Mädchen im 12.–16. Jahr.

Mutatis mutandis, mit den nötigen Abänderungen.

Muther, Rich., Kunstschriftsteller, 1860–1909.

MutterSchraube.

Mutterkorn, hornartig gekrümmte, schwarzviolette Gebilde in Getreideähren; hervorgerufen durch den Pilz Claviceps purpurea; giftig, erzeugt „Kriebelkrankheit“; arzneilich in d. Geburtshilfe verwend.

Mutterkuchen, Organ zur Ernährung des Embryos bei Mensch u. Säugetieren.

Mutterlauge, Salzlösung als Kristallisationsrückstand.

Muttermal, angeborner Hautfehler infolge Pigmentablagerung od. Gefäßerweiterung.

Muttermund, Öffnung der Gebärmutter in die Scheide. ↑ Taf. Sp. 396.

Mutterrecht, Ges.sordnung in Frauenstaat bei der Verb. der Kinder mit Mutter (Name, Erbe) statt Vater besteht; vereinzelt z. B. noch in Indien.

Mutterschutz wird dch. Ges. über die Beschäftigung v. Frauen vor u. nach d. Niederkunft v. 16. 7. 1927 geregelt.

Muttertrompete, der weibl. Eileiter.

Mutuell, gegen-, wechselseitig.

MutungBergbaufreiheit.

Myelom, geschwulstförm. Neubildung v. Knochenmark.

My house is my castle, „mein Haus ist meine Burg“.

Mykenä, Residenz Agamemnons, in Argolis, 463 v. Chr. v. Argos zerstört; ber. Löwentor; Ausgrabungen (Schliemanns) ab 1876. ↑ Kretisch-mykenische Kunst.

My lady, gnädige Frau, gnädiges Fräulein.

Mylius-Erichsen, Ludvig, dän. Grönlandforscher, 1872–1907.

My lord, gnädiger Herr.

Mynheer, mein Herr.

Mynona (Salomo Friedländer), Schriftst., *1871; Satiren.

Myom, Muskelfasergeschwulst.

Myopie, Kurzsichtigkeit.

Myriade, Gesamtheit von 10 000; unzählig.

Myron: Diskuswerfer.

Myron, griech. Bildhauer u. Erzgießer, 5. Jh. v. Chr.

Myrrhe, Körner v. Gummiharz, riecht balsamisch.

Myrte, immergrüner Strauch, weißblühend, Sinnbild der Jungfräulichkeit.

Myslowitz, oberschles. St. (seit 1922 poln.), 18 000 E (1/2 Dt.).

Mysterien, meist aus Vorderasien u. Ägypten stammende Geheimkulte der alten Griechen u. Römer, später mit oft stark ausschweifenden Darstellungen v. Erlebn. der Götter (Orgien); in manchen Formen v. Christentum übernommen.

Mysterienspiele, Aufführungen religiöser Stoffe; Passionsspiele (Oberammergau), Totentanz.

Mysteriös, geheimnisvoll, rätselhaft.

Mystifikation, Täuschung.

Mystik, Aufgehen in der Gottheit durch Beschauung, asket. Übungen u. a.

Mystisch, dunkel, geheim, geheimnisvoll.

Mythe (Mythos, Mythus), Götter-, Heldensage.

Mytilene (heute Kastron), wichtigste St. v. Lesbos, 28 000 E.
Mythologie, Überlieferung v. d. übermenschl. Wesensmächten, bes. Göttern, Dämonen, Geistern, hl. Ahnherren u. Helden (Heroen), von ihren Taten u. Schicksalen, bes. vom Verkehr zwisch. ihnen u. den Menschen.

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 423–424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0254.jpg&oldid=- (Version vom 23.6.2022)