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561 Schildkröteninseln – Schlegel 562


Schildkröteninseln = Galápagosinseln.

Schildläuse, Pflanzenläuse, schildförmig, Weibchen meist unbeweglich, flügel- und beinlos, oft halbkugelig angeschwollen, mit Wachs bedeckt.

Schildpatt (Schildkrot), Hornplatten des Rückenschilds v. Seeschildkröten; zu Dosen, Kämmen, Knöpfen usw.

Schilfrohr, Grasart, 2,50 m, mit großen, rotbraunen Blütenrispen.

Schill, Ferd. v., pr. Husarenmajor, *1776, 1809 Aufstand gegen Napoleon, fiel 31. 5. in Stralsund. Elf seiner Offiziere in Wesel erschossen.

Friedrich v. Schiller.

Schiller, Friedr. v., Dichter, *10. 11. 1759 Marbach a. N., † 9. 5. 1805 Weimar; Stuttg. Militärakad., 1780 Regimentsarzt; Schauspiel „Räuber“ (1780), polit. Tragödie „Fiesko“ (1783) u. die gesellschaftskrit. „Kabale u. Liebe“ (1784); kulturpolit. Manifest „Don Carlos“ (1783, Gedankenfreiheit!). 1785 dch. Ch. G. Körner nach Leipzig, dann nach Dresden, 1787 in Weimar („Gesch. des Abfalls d. Niederlande“, „Gesch. d. 30jähr. Kriegs“). Prof. für Geschichte in Jena (1789). Heirat mit Charlotte v. Lengefeld (1790); 1791 brustleidend. Studium Kants; „Die ästhet. Erziehung des Menschen“ (1795), „Naive u. sentimentalische Dichtung“ (1795f.). Goethe war er im Juni 1794 nähergekommen; „Xenien“ (↑ Goethe). In regem Austausch mit Goethe entstanden auch seine bekanntesten Balladen (1797). Zum Drama kehrte er 1799 mit d. „Wallenstein“-Trilogie zurück, der „Maria Stuart“ (1800), die romant. „Jungfrau v. Orleans“ (1801) u. die antikisierende „Braut v. Messina“ (1803), das Freiheitsdrama „Tell“ (1804) u. der unvollendete „Demetrius“ folgten.

S.s Gedankenlyrik (z. B. „Ideal u. Leben“, „Künstler“) findet in dt. Dichtung nicht ihresgleichen; sein dramat. Stil war bahnbrechend. Das dt. Nationalgefühl hat sich immer wieder an ihm gestärkt, seine Ballad. u. die „Glocke“ waren 100 Jahre die volkstümlichsten deut. Gedichte. Seine Sprache ist notwendiger Ausdruck seines Wesens. Lit: K. Berger, S. (1905–09).

Schilling, Münze in Großbritannien (Shilling) und Österreich. ↑ Übersicht Sp. 416.

Schilling, Joh., Bildhauer, 1828–1909; Nationaldenkmal auf dem Niederwald.

Schillings, Max v., Komp., Dirigent, *1868; Oper „Mona Lisa“, Melodram „Das Hexenlied“.

Schilluk, nilotisches Volk, im Niltal, etwa 1 Mill.

Schiltigheim, frz. Gem. im Unterelsaß, 19 000 E.

Schimäre, phantast. Ungeheuer; Hirngespinst.

Schimmel, Pilze, die auf abgestorbenen, feuchten organ. Stoffen (z. B. Brot, Speisen) weiße, graue, bläulichgrüne, fleckige oder staubige Überzüge bilden.

Schimonoseki, jap. Hafenst., auf der SW-Spitze v. Hondo, 92 000 E. Friede v. S.Japan.

SchimpanseAffen.

Schindeln, dünne Hölzer zur Dachdeckung.

Schinder, früher = Abdecker; Angestellter des Scharfrichters. Schinden, abdecken, abhäuten.

Schinkel, Friedr., klassizist.-romant. Architekt u. Maler, 1781–1841; Neue Wache, Schauspielhaus (↑ [[Seite:LA2-Blitz-0224.jpg/#1.|Taf. I Sp. 376), Altes Museum Berlin; Entwürfe zu Theaterdekorationen.

Schintoismus = Shintoismus.

Schipkapaß, wichtigster Paß des Balkangeb.

Schippen, Farbe der dt. Spielkarte (in der frz. Pik).

Schiras, südpers. St., 50 000 E; Rosenanbau.

Schirmacher, Käthe, Schriftstellerin, 1865–1930; Schriften z. Frauenfrage.

Schirmgitterröhre,Funkröhre mit 2 Gittern vor Anode.

Schirmpilz = Parasolpilz.

Schirokko, warmer feucht. Südwind.

Schirting, Baumwollgew. zu Hemden u. Futter.

Schirwan, Steppenlandsch. in Transkaukasien.

Schisma, Kirchenspaltung, Loslösung v. der Kirche zur Bildung einer neuen; auch ohne Lehrabweichung.

Schiwa = Shiva.

Schizophrenie, chron. Geistesstörung: krankhafte Veränderung der Gefühls- und Denktätigkeit, bes. der Vorstellungen, die die Beziehungen des Ichs zur Außenwelt betreffen, u. Zerfall der geistigen Persönlichkeit, der mit Zerreißung od. Spaltung der zueinander gehörenden, bes. auch moral. Begriffe, und mit ↑ Autismus einhergeht.

Schkeuditz, preuß. Stadt, südö. Halle, 8000 E.

Schlachcice (Schlachziz), SchlachtaSzlachta.

SchlachtkreuzerPanzerschiffe.

Schlacken, beim Verbrennen verbleibende Rückstände.

Schlackenwolle, zerstäubte Schlacken; Wärmeisoliermittel.

Schlaf, Johs., Dichter, *1862; anfangs naturalist. Werke (mit Arno ↑ Holz); seit 1910 kosmolog. Betrachtungen.

Schlafkrankheit, bes. bei Negern im trop. Afrika, meist tödlich, dauert 4 Monate bis 4 Jahre: Mattigkeit, Kopfschmerz, dann Schlafsucht, Erschöpfung, Aufregungszustände.

SchlafwandelnSomnambulismus.

Schlag, Verknotung eines Taues; auch Durchzug eines Riemens durch das Wasser beim Rudern.

SchlagaderBlut, ↑ Taf. Sp. 396.

Schlaganfall = Gehirnschlag.

Schlagball, Kampfspiel: 2 Parteien von je 12 Spielern, Schlag- u. Fangpartei, kämpfen durch Schlagen eines kleinen Balls, Laufen u. „Abwerfen“ um den Besitz des Schlagmals. Jeder Schläger erhält nach Lauf vom Schlag- zum Laufmal u. zurück neues Schlagrecht. Die Fangpartei sucht die Läufer durch Treffen mit Ball „abzuwerfen“, um Schlagpartei zu werden.

Schlagbaum, schwenkbare Stange als Wegschranke.

Schlägel (Schlegel) u. Eisen, gekreuzt das bergmänn. Wahrzeichen.

Schlagende Wetter (Schlagwetter), Mischungen von Grubengas (Methan) od. Kohlenstaub mit Luft, entzünden sich unter Explosionserscheinungen, bes. an offenen Flammen.

Schläger, stud. Fechtwaffe (Rapier); auch Schlagholz bei Golf, Hockey, Polo; beim Tennis auch Rakett.

Albert Leo Schlageter.

Schlageter, Albert Leo, *1894, 26. 5. 1923 in Düsseldorf von den Franzosen im Ruhrkrieg wegen Eisenbahnsabotage erschossen.

Schlagfluß = Gehirnschlag.

Schlagintweit, durch geogr. Forschungen (Vorderindien, Himalaja) verdiente Brüder: Hermann v. (1826–82), Adolf v. (1829–57), Robert v. (1833–85).

Schlagschatz, Gebühr bei Münzprägung, auch Unterschied zw. Einkaufspreis d. Münzmetalls u. Nennwert der daraus geprägten Münzen. Im MA wichtige Einnahmequelle.

Schlagseite, seitl. Neigung eines Schiffs infolge ungleichmäßiger Belastung.

Jazzschlagapparat.
a Große Trommel für Fußbetrieb,
b kleine Trommel,
c Holzblocktrommel,
d chinesisches Becken, e Tom-Tom.

Schlagzeug, Musikinstrumente im Orchester: Trommel, Pauke, Triangel usw.

Im Jazzorchester der kombinierte Schlagapparat.

Schlammbeißer, Karpfenfisch, 30 cm, in schlammigen Flüssen u. Seen.

Schlämme, Erz mit Korngröße unter 0,25 mm.

Schlämmen, Trennung ungleich schwerer Körperchen durch Flüssigkeiten.

Schlammvulkane, kegelförmige Hügel aus tonigem Schlamm mit kraterförmiger Einsenkung, stoßen zeitweilig Gase (Methan, Kohlensäure) mit Schlamm, Salzwasser, Erdöl aus; in Erdölgebieten.

Schlange, Sternbild des nördl. Himmels.

Schlangen (Ophidia), beschuppte Kriechtiere, lang gestreckt, fast alle ohne Beine (Ausnahme z. B. Riesen-S.), verschlingen ihre Beute meist ganz. Die Oberhaut wird in regelmäßigen Zwischenräumen abgeworfen. Außer den soliden Zähnen haben zahlreiche S. im Oberkiefer Furchenzähne oder durchbohrte Giftzähne (↑ Taf. „Zoologie“), die das Sekret einer Giftdrüse aufnehmen und nahe der Spitze ausleiten. Augapfel von einer durchsichtigen Haut bedeckt. Legen meist nur wenige, große Eier mit lederartiger Schale; viele Süßwasser- und Giftschlangen sind lebendiggebärend. Wichtigste Familien: Riesen-S., Nattern, Ottern.

Schlangenbiß. Behandlung: Abbinden des gebissenen Gliedes, Ausschneiden, Ausätzen oder Ausbrennen der Wunden.

Schlangenseruminstitute (Schlangenfarmen) gewinnen Schlangengiftheilserum aus immunisierten Pferden, bes. in tropischen und subtropischen Ländern.

Schlangensterne, Stachelhäuter, m. 5 beweglich., stark gepanzerten, scharf v. scheibenförmigen Körper abgesetzten Armen.

Schlaraffia, dt., über die ganze Erde verbreiteter Bund zur Pflege v. Freundschaft, Kunst und Humor; Symbol: der Uhu.

Schlatter, Adolf v., prot. Theolog, *1852.

SchlegelSchlägel und Eisen.

Schlegel, Schriftsteller:


Stichwörter, die unter Sch… vermißt werden, schlage man unter Sh… nach.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 561–562. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0331.jpg&oldid=- (Version vom 10.9.2022)