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567 Schneidbrenner – Schopenhauer 568


vorn kufenförmig aufwärts gebogene Schienen aus Eschenholz, schwed. Birke od. Hickory, mit Befestigungsvorrichtung für die Füße (Bindung), zur Fortbewegung auf Schneeflächen; um sie besser gleitend zu machen u. Wasseraufnahme des Holzes zu verhindern, werden d. Laufflächen gewachst (Skiwachs); Hilfsmittel ist der Skistock, ein brust- bis achselhoher Holz- od. Bambusstock mit „Schneeteller“. S.sport: Schneeschuhwandern; Springen (↑ Taf. III Sp. 698); Skischwünge (Telemark- u. Kristianiaschwung); Wettlaufen; Slalomlauf.

Auch Bezeichng. für mit Schnüren durchflochtene Holzreifen (Schneereifen).

Schneidbrenner, Gerät zum Schneiden v. Eisen mit der Flamme eines Gas-Sauerstoff-Gemisches.

Schneidemühl, Hptst. der Prov. Grenzmark Posen-Westpreußen, 38 000 E; Holzbearbeitung.

Schneider, weidmänn.: geringe Hirsche.

Schneider,

1) Friedr., Komp., Dirigent, 1786–1853; Oratorien, Symphonien, Chorlieder.
2) Sascha, Maler u. Bildh., 1870–1927; myst.-symbol. Gemälde, monumentale Akte.

Schneiderkarpfen = Bitterling.

Schneiderkreide, Speckstein.

Schneidervogel.

Schneidervogel, Singvogel Indiens, 17 cm, verwebt Wollfäden mit Blättern zu einem Nest.

Schneisen, künstl., holzfreie Einschnitte (Wege) im Walde.

Schnellgericht, vereinfachtes u. beschleunigtes Strafverfahren.

Schnellkäfer schnellen sich aus d. Rückenlage kräftig in die Höhe. Die Larven (Drahtwürmer) mancher Arten schädigen Getreidewurzeln, Salatpflanzen.

SchnellpressenDruckmaschinen.

Schnellwaage.

Schnellwaage, Hebel mit Laufgewicht u. Haken zum Anhängen der Last.

Schnepfen, Vögel, mit langem, dünnem, biegsamem Schnabel, fressen Würmer, Insekten, leben bes. in Sumpfgegenden. Wald-S., 30 cm, bräunlich, gefleckt, Europa, Asien, streicht in der Dämmerung umher; Mittel-S. (Große Bekassine), 28 cm, durchzieht Deutschland im April u. Sept.; Haar-S. (Mittlere Bekassine), kleiner, Nordeuropa, Nordasien, z. T. in Deutschland überwinternd, „meckert“ beim Balzflug; Brachvogel, 75 cm, braun, unten weiß, Schnabel sehr lang, gebogen, in Nordeuropa, Westasien.

SchnepfenthalSalzmann.

Schneekristalle

Schnittwaren, im Kleinverkauf vom „Stück“ abgeschnitten (Bänder usw.).

Schnitzel, gebratene Kalbfleischscheibe aus der Keule.

Schnitzer,

1) Ed., = Emin Pascha;
2) Jos., kath. Theolog, *1859, wegen Ablehnung der Enzyklika gegen den Modernismus aus theol. in philos. Fakultät versetzt.

Schnitzler, Arthur, Wiener Dichter, 1862–1931, Arzt; Bühnenstücke: „Anatol“, „Liebelei“, „Reigen“, „Der Schleier d. Beatrice“, „Prof. Bernhardi“; Erzählungen: „Leutnant Gustl“; Roman: „Der Weg ins Freie“; Novellen: „Fräulein Else“.

Schnorr v. Carolsfeld, Julius, romant. Maler, 1794–1872; Fresken, „Bibel in Bildern“. ↑ Taf. II Sp. 376.

Schnupfen, akuter od. chron. Katarrh d. Nasenschleimhaut.

Schnürboden, im Theater Raum über der Bühne.

Schober, mit leichter Bedachung versehener Heu- od. Getreidehaufen.

Johann Schober.

Schober, Johann, *1874, 1918 u. 1922–29 Wiener Polizeipräs., 1921–22 u. 1929 bis Sept. 1930 österr. Bundeskanzler, seit Dez. 1930 Außenmin.

Schochet, jüd. Schächter.

Schock, dt. Zählmaß, = 60 Stück.

Schock, Stoß, Schlag; Nerven-S., plötzl., heftige Nervenerschütterung.

Schoeck, Othmar, Schweiz. Komp., *1886; Orchesterwerke, Kammermusik, Lieder.

Schofar, Blasinstrument (Widderhorn), am jüd. Neujahr geblasen.

Schöffen (Schöppen), Laienbeisitzer beim S.gericht u. Mietschöffengericht.

Schöffer (Schoiffer), Peter, um 1425–1502, Buchdrucker in Mainz.

Schokolade, mit Zucker, auch Gewürzen (Gewürz-S., Vanille-S.) gemischte Kakaomasse.

Scholar (Scholast), mittelalterl. Schüler, Student. Scholarch, Schulaufseher.

Scholastik, Philosophie, erstrebte vernunftgemäße Begründung der Kirchenlehre, wobei Vernunft v. Glauben geleitet wurde.

Scholien, gelehrte Anmerkungen zu altgrch. u. röm. Schriftstellern.

SchollenPlattfische.

Schollerde, wenig zersetzte lockere Pflanzenmasse, Deckschicht d. Hochmoore.

Scholz,

1) Ernst, *1874, 1913–20 Oberbürgermeister Charlottenburg, 1920–21 Reichswirtschaftsmin., seit 1921 M. d. R. (bis 1930 Fraktions-Vors., 1929–30 auch Vors. der Dt. Volksp.);
2) Friedrich v., 1851–1927, 1914–1918 Heerführer;
3) Wilhelm v. neuklassizist-myst Dichter, *1874; Lyrik; Dramen: „Der Jude von Konstanz“; Lustspiel: „Vertauschte Seelen“; Rom.: „Perpetua“; „Gedanken zum Drama“.

Schomburgk, Sir Robert Hermann, dt. Reisender in brit. Diensten (Guayana), 1804–65.

Schoen, Wilh., Frh. v., *1851, 1907 Staatssekr. d. Ausw., 1910–1914 Botschafter Paris; „Erlebtes“.

Schoenaich, Paul, Frh. v., General, *1866; Führer im Reichsbanner, Pazifist.

Schönaich-Carolath, Emil, Prinz v., Dichter, 1852–1908.

Schönbein, Christian Friedrich, Chemiker, 1799–1868; entdeckte Ozon, Schießbaumwolle, Kollodium.

Schönberg, Arnold, Komponist, *1874; Opern, Orchester- u. Kammermusik; erst romantisch-impressionistisch, später expressionistisch-atonal.

Schönbrunn, kaiserliches Lustschloß bei Wien (1696–1749 erbaut).

Schönebeck, St., südl. Magdeburg, an der Elbe, 21 400 E.

Schöne Literatur, allg. fesselnde Lit., bes. Dichtung; heute meist Unterhaltungsromane, Novellen, Erzählungen.

Schönemann, Anna Elisabeth, Goethes „Lili“ (Frankfurt), 1758–1817.

Schonen, bestes Ackerbaugebiet im S Schwedens.

Schönen = Klären.

Schoner.

Schoner (Schuner), 2mastiges Segelschiff mit Gaffelsegeln; S.brigg (Brigg-S.) mit Rahsegeln am Fockmast.

Schönerer, Georg v., 1842–1921, seit 1873 im österreichischen Reichsrat, Führer der Antisemiten.

Schongauer: Madonna im Hofe (Kupferstich).

Schongauer, Martin, elsässer Maler u. Kupferstecher, * um 1450, † 1491; Vorbild des jungen Dürer.

Schönhengster Gau, Landschaft an d. böhm.-mähr. Grenze; dt. Sprachinsel.

Schönherr, Karl, österr. Dramatiker, *1867; „Glaube u. Heimat“, „Weibsteufel“, „Kindertragödie“, „Die Hungerblockade“.

Schöningen, St., Braunschweig, 9700 E.

Schönkopf, Anna Kath. (Käthchen), 1746–1810; Jugendfreundin Goethes in Leipzig.

Schönlanke, Hptst. des Netzekreises in der Grenzmark Posen-Westpreußen, 8600 E.

Schonnebeck, D., im Rheinland, 11 000 E.

SchonungForst.

Schonzeit, Zeit, in der Jagd auf gewisses Nutzwild und Fangen best. Fische verboten ist, nach Staaten verschieden.

Arthur Schopenhauer.

Schopenhauer, Arthur, Philosoph, 1788–1860; alle Gegenstände (der Außenwelt) sind nur Vorstellungen (des Individuums). Ding an sich ist der Wille (metaphysisch-kosm. Urprinzip). Das menschl. Leben, v. Willen bestimmt, leidet an steter Nichterfüllung (daher der sog. S.sche Pessimismus.)


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Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 567–568. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0334.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)