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569 Schoppen – Schriftvergleichung 570

Höchstes Ziel ist das Nicht-sein, das buddhist. Nirwana. Entscheidender Einfluß auf Richard Wagner, E. v. Hartmann u. Nietzsche, „Die Welt als Wille u. Vorstellung“, „Parerga u. Paralipomena“.

Schoppen, Flüssigkeitsmaß, in Deutschland bis 1884 = 1/2 l, jetzt meist 1/4 l.

Schöppen = Schöffen.

Schöps, kastriertes männl. Schaf, Hammel.

Schorf,

1) Kruste auf Wunden;
2) dch. Schmarotzerpilze hervorgerufene Flecken auf Früchten, Blättern.

Schorlemer-Lieser, Klemens, Frh. v., 1856 bis 1922; 1905 Oberpräs. der Rheinprov., 1909–17 pr. Landw.-Min., seit 1919 Vors. des Dt. Landwirtschaftsrates.

Schorlemorle, Getränk aus Weißwein u. Selterswasser.

Schote, mit zwei Klappen aufspringende trockne Frucht der Kreuzblütler, durch Längsscheidewand in 2 Fächer geteilt. ↑ Taf. Sp. 73.

Schott, Gerh., Ozeanograph, *1866.

Schotter (Kies), zerkleinerte Steine (Steinschlag, Splitt, Grus).

Schottisch, polkaähnl. Rundtanz.

Schottische Kirche (Church of Scotland), presbyterianisch-calvinist. Kirchengemeinschaft, gegr. v. John ↑ Knox.

Schottland: Loch Lomond, einer der zahlreichen Seen (Lochs).

Schottland, der (kleinere) nördl. Teil von Großbritannien, 77 171 qkm, 4,9 Mill. E; Hptst. Edinburg(h). Auf den sehr feuchten u. windigen Hochflächen, in die seenartig erweiterte Täler verhältnismäßig tief eingeschnitten sind, vorwiegend Moore u. Heiden (Schafzucht). Unter der Bev. noch Reste der Kelten (Gälen) mit alten Sitten, Trachten u. Clanverfassung. Bodenanbau (bes. im O), Kohlenbergbau u. Ind. an der W-Küste (Glasgow).

Erst seit 13. Jh. Scotia, nach den aus Irland eingewanderten Skoten. Der engl. König, mit S. in stetem Kampfe, mußte 1329 gegenüber Robert I. (Bruce) verzichten. 1370 ging die Herrschaft an das Haus Stuart über, unter dem die Reformation 1560 siegte. Jakob VI. (1568–1625) kam 1603 auf den engl. Thron, S. wurde durch Personalunion mit England verbunden, 1707 unter Anna mit England zu Großbritannien verschmolzen.

Schotts, Salzsümpfe in N-Afrika.

Schraffen, Bergstriche auf Landkarten (Strichschattierung).

Schrägwalzverfahren, Verfahren zur Herstellung nahtloser Rohre.

Schramberg, südwestwürtt. St., 12 000 E.

Schrammelmusik, v. Joh. Schrammel (1850–93, Wien) gegr. Stimmungskapelle, bes. Quartett, aus Blas- und Gitarreinstrumenten.

Schränken, abwechselndes Links- und Rechtsbiegen der Zähne einer Säge.

Schränker, in der Gaunersprache: Einbrecher.

SchrapnellsGeschosse.

Schrat (Schretel), zottiger Waldgeist.

Schratten, durch Erosion hervorgerufene Rinnen in Kalkgesteinen.

Schraube, Maschinenelement: mit Gewinde versehener Zylinder (S.nspindel) greift in kurzen Hohlzylinder (S.nmutter) mit Gegengewinde ein. Schraubenarten: Befestigungs-S., Bewegungs-S.n, S. ohne Ende (Schnecke).

Schraubenschlüssel, Werkzeug zum Fest- u. Losdrehen v. Schraubenmuttern und Schrauben. Universal-S. sind verstellbar, z. B. „Engländer“.

Schraubenzieher, Meißel zum Drehen v. Schlitzschrauben.

Schraubenzwinge, U-förmig. Spannwerkzeug mit Spindel.

Schraubstock, Vorrichtung zum Festhalten v. Gegenständen.

Schreber, Daniel, Arzt, Leipzig, 1808–61; Gründer der S.vereine (1864) für Jugendpflege u. Volksbildung, verbunden mit S.gärten.

Schreck, Gustav, Komponist, 1849–1918; Orchester- u. Kirchenmusik.

Schreiber,

1) Christian, Bischof (seit 25. 8. 30) v. Berlin, *1872, 1921 Bischof v. Meißen;
2) Georg, kath. Kirchenhistoriker u. Politiker, *1882; seit 1920 M. d. R. (Ztr.).

Schreiberhau, niederschles. Luftkurort im Riesengebirge, 7600 E.

Schreibmaschine erzeugt eine druckähnliche Schrift in zeilenmäßiger Anordnung mit Hilfe bewegl. Typen. Man unterscheidet

a) Vieltastermaschinen: die Betätigung der Typen erfolgt durch zus. eine Klaviatur bildende Tasten;
b) Eintastermaschinen, bei denen nur eine Taste den Druck durch die Typen auslöst; dabei wird ein Einstellgriffel über eine Zeichentafel geführt und es wird jeweils die Type abgedruckt, die der Zeigerstellung entspricht.

Schreiner, Olive, kapländ. Dichterin (dt. Herkunft), 1862–1920.

Schreker, Franz, Komponist, *1878; impressionist. Neuromantiker; Opern: „Der ferne Klang“, „Die Gezeichneten“, „Der Schatzgräber“, „Der singende Teufel“.

Schrenck-Notzing, Albert, Frh. v., Nervenarzt, 1868–1929; erforschte Hypnose, Suggestion, Metapsychik.

Schrey, Ferdinand, Stenogr.-Erfinder, *1850; „Vereinfachte dt. Stenographie“ (1887 mit Socin u. Johnen), 1928 „Volksverkehrskurzschrift“.

Schreyvogl, Friedr., österr. kath. Dichter, *1899.

Schrift, Darstellung der Sprache durch sichtbare Zeichen. Urformen sind Bilder-S. u. Wort-S., aus denen sich Silben-S. u. Buchstaben-S. entwickelten.

Schriftarten (Schriften), die für den Druck dienenden Lettern od. Typen des Buchdruckers, umfassen dt. (Fraktur-) u. lat. (Antiqua-) Schriften. Technisch werden die S. in Brotschriften, Akzidenz- u. Plakatschriften geschieden. Die bekanntesten S. sind:

Deutsche Schriften:

Lateinische Schriften:

Schreibschriften:

Schriftgelehrte, Schreiber der Tora (Gesetz), dann jüd. Gelehrte, Ausleger des Gesetzes.

Schriftgießerei stellt Buchstaben her: der in Stahl geschnittene Stempel (Patrize) wird gehärtet u. in Kupfer eingeprägt (Matrize). Von den Matrizen gießt der Schriftgießer die Lettern.

Schriftgrade, die auf festen Maßen beruhenden Größen (Schriftkegel) der für den Buchdruck verwendeten Typen (Typographisches System). Fournier erfand 1737 den „typograph. Punkt“ als Einheitsmaß, Berthold setzte 1879: 2660 Punkte = 1 m, 0,3759 mm = 1 Punkt. Nach dem dt. Normalsystem unterscheidet man folgende Größen:


Der Größe nach folgen: Mittel (14), Tertia (16), Text (20), Doppelcicero (24), Doppelmittel (28), Doppeltertia (32 Punkte) usw. Der Schriftkegel ist bei allen Buchstaben einer bestimmten Schriftgröße (Schriftgrad) gleich. Die Schrifthöhe beträgt vom Fuß bis zum Kopf der Type 622/3 Punkte (Normalhöhe).

SchriftmetallBlei.

Schriftvergleichung, Hilfsmittel der Kriminalistik zur Feststellung unbekannter Schreiber von

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 569–570. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0335.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)