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633 Sudan – Sukzedieren 634

Sudan, vorwiegend Savannen- u. Steppengebiet zw. Sahara u. Kongogebiet, Abessinien u. Atlant. Ozean.

Südaustralien, Gliedstaat des Austral. Bundes, 984 341 qkm, 495 000 E; Hptst. Adelaide.

Südcarolina = South Carolina.

Südchinesisches Meer (chines. Nan-hai), Randmeer zw. asiat. Festland, Borneo, Philippinen u. Formosa.

Süddakota = South Dakota.

Südekum, Albert, soz.-dem. Schriftleiter, *1871, 1900–18 M. d. R., 1918–20 pr. Finanz-Min.

Südamerika: Salpeterfeld in der nördl. Wüstenzone Chiles.

Sudermann, Herm., Schriftsteller, 1857–1928; ein Führer des Naturalismus; Romane: „Frau Sorge“, „Katzensteg“; „Litauische Geschichten“; wirkungsvolle Dramen: „Ehre“, „Heimat“.

Sudeten, nördl. Gebirgsumrahmung Böhmens.

Südfrüchte, aus wärmern und trop. Ländern eingeführtes Obst.

Südgeorgien, antarkt. Insel östl. Kap Hoorn, 4000 qkm.

Südinsel, südl. Hauptinsel von Neuseeland.

Südmandschurische Bahn, jap. Bahn in der Mandschurei, umfaßt die Hauptstrecken Tschangtschun-Dairen u. Mukden-Antung, 700 km.

Süd-Orkney-Inseln, antarkt. brit. Inseln, südl. v. Kap Hoorn.

Süd-Ossetien, auton. Gebiet im transkaukas. Rätestaat Georgien, 3708 qkm, 87 000 E Hptst. Zchinwali.

Südpolarländer, Länder innerhalb od. in der Nähe des südl. Polarkreises, stark vergletschert, z. T. m. tätigen Vulkanen. Innerhalb der S. liegt der Südpol, der 14. 12. 1911 v. Amundsen, 18. 1. 1912 v. Scott erreicht, 1928 v. ↑ Byrd überflogen wurde. Der magnet. Südpol liegt unter 73° sBr, 93° wL.

Sudraka, ind. König, Dramatiker, 8. Jh. n.Chr.

Süd-RhodesienRhodesien.

Südsee, die äquatorialen und südl. Teile des Stillen Ozeans.

Südseeinsulaner, Bewohner der Inseln der Südsee: Polynesier, Mikronesier und Melanesier.

Südshetlandinseln, antarkt. brit. Inselgruppe, südö. v. Kap Hoorn.

Südslawien: Hauptverkehrsstraße in Belgrad.

Südslawien, Kgr. in SO-Europa, umfaßt Serbien und Montenegro, S-Ungarn (westl. Teil), Kroatien-Slawonien, Bosnien u. Herzegowina, Dalmatien mit Inseln u. die frühern österr. Kronländer Krain, Kärnten (südö. Teil), Steiermark (Südteil), zus. 247 852 qkm, 11,8 Mill. E; Hptst. Belgrad. Von der Bev. (↑ Slowenen u. ↑ Serbokroaten) sind 4/5 in der Landwirtschaft (bes. Anbau v. Mais, Weizen, Tabak, Flachs) tätig. Starker Obst- u. Weinbau. Bergbau u. Ind. unbedeutend.

Seit dem 9. Jh. entstanden serb. Kleinstaaten, die vereinigt wurden; unter den Nemanjiden (bis 1367) war Serbien eine balkan. Großmacht. Seit 1371 eroberten die Türken das südslaw. Gebiet; 1389 unterlagen die Serben auf dem Amselfeld. 1810–14 bestand ein v. Napoleon gebildeter Illyrischer Staat (Kroatien, Slowenien, Dalmatien), der eine panillyr. Bewegung (Ljudewit Gaj) veranlaßte. 1804 Erhebung der Serben gegen die Türken unter Georg Petrović, gen. Czerni (Kara-) Georg. Miloš Obrenović errang 1806 die Unabhängigkeit, wurde erbl. Fürst, 1829 anerkannt, trat aber 1838 zurück. Michael Obrenović (1868 ermordet) beseitigte die türk. Oberherrschaft.

Milan gab 1869 eine neue Verf., kämpfte 1876 u. 1877 gegen die Türkei, wurde 1878 unabhängig, 1882 König. Der verlorene Krieg mit Bulgarien (1885–86) brachte keine Veränderungen. Peter Karageorgíević (1844–1921), dessen Politik wesentlich v. Pašić (Paschitsch) geführt wurde, eroberte 1912–13 in d. Balkankriegen Mazedonien, verlor nach Entfachung des Weltkriegs durch die großserb. Propaganda im Winter 1915/16 sein Land, gewann es aber 1918 zurück.

Während des Weltkriegs bestand ein Südslawen-Komitee unter Führung v. Trumbić, zuerst in Rom, seit 1915 in London. Am 5. 10. 1918 wurde der Nationalrat der Slowenen, Kroaten u. Serben in Agram gebildet, 21. 11. 1918 die Vereinigung d. südslaw. Gebiete Österreich-Ungarns mit Serbien u. Montenegro unter d. Dynastie Karageorgiević erklärt. Der zunächst föderalist. Aufbau des Staates wurde allmählich straff großserb.-zentralist. umgestaltet. Der Kroatenführer Radić wurde 1928 ermordet. Alexander II. setzte Jan. 1929 die Verf. außer Kraft und übergab die Regierung mit diktator. Vollmachten d. General Živković (Schiwkowitsch). Dieser ging scharf gegen die autonomist. Kroatenführer vor, organisierte 3. 10. 1929 das Reich neu in 9 Banate. 3. 9. 1931 königl. Dekret, das Aufhebung der Diktatur ankündigt. Die außenpolit. Lage S.s ist bestimmt dch. den Gegensatz zu Italien.

Südtirol, Teil Tirols, südl. v. Brenner, bis zum Ortler dt. Sprachgebiet, kam 1920 an Italien; 13 913 qkm, 641 700 E (204 800 Dt). Starke Italienisierungspolitik.

Südwester, Seemannskappe aus ölgetränkter Leinwand.

Sue, Eugène, frz. Romanschriftsteller, 1804–57.

Der schleusenlose Sueskanal zwischen öden, heißen Ufern.

Sueskanal, zw. Mittelländ. u. Rotem Meer, 1858–69 v. Lesseps erbaut, 160 km; Schiffsverkehr 1929: 6206 Schiffe mit 26,12 Mill. Reg.-T.

Sueven (Sueben), german. Völkerbund, östl. der Elbe, 100 v. Chr. nach Mittelrhein u. Main; Name blieb an den Alemannen haften (danach Schwaben).

Suffisance, Selbstgefälligkeit, dünkelhafte Selbstgenügsamkeit; süffisant, eingebildet.

Suffix, einem Wort angehängte Nachsilbe.

Suffragette, Anhängerin d. Frauenstimmrechtsbewegung in England. Führerin: Emmeline Pankhurst (1858–1928). Nachdem die Frauen das Stimmrecht erhalten haben (1919), gibt es keine S. in Engl. mehr.

Sufismus, islam.-pantheist. Sekte.

Suggerieren, seelisch beeinflussen, jemand etwas einreden.

Suggestibilität, Empfänglichkeit f. Suggestion.

Suggestion, Erzeugung v. Vorstellungen, Handlungen, körperl. Veränderungen (z. B. Erröten, Erblassen) durch seel. Einwirkung.

Suhl, pr. St., im südw. Thüringen, 16 000 E; Waffen.

Sühneversuch (Sühnetermin), gerichtl. Verhandlung zur gütl. Beilegung eines Rechtsstreits. Der Ehescheidungsklage muß regelmäßig S. vor Amtsgericht vorhergehen, der Privatklage wegen Beleidigung S. vor Schiedsmann, wenn beide Teile an demselben Ort wohnen.

Suicidium, Selbstmord.

Sujet, Gegenstand; (künstler.) Vorwurf.

Suite, Folge; (militär.) Gefolge. Mus.: mehrsätziges, aus Tänzen bestehendes Instrumentalstück.

Suiten (vulgär Schwieten), mutwillige, lose Streiche. Suitier, Streichemacher, lustiger Bruder.

Sukkulenten, Pflanzen mit fleischigen Blättern (Dickblattgewächse, Fettpflanzen).

Sukkurs, Hilfe, Beistand.

Sukzedieren, nachfolgen. Sukzeß, Erfolg. Sukzession, (Rechts-) Nachfolge, Thronfolge. Sukzessiv, folgend, nach und nach.

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 633–634. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0371.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)