Seite:Landesbibliothek (Brambach 1875) 23.jpg

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konnte, weil weder in den Sälen des Erdgeschosses, noch in den Bücherräumen selbst Licht oder Feuerung angewendet wird. Der Boden des Kuppelsaales dagegen ruht auf dem von vier Pfeilern getragenen Gewölbe des unteren nördlichen Vorplatzes. Die rechts und links vom Kuppelsaale angebrachten Handschriftenzimmer haben, wie auch sämmtliche Bureaux und die Münzkammern, feuerfeste Böden und Decken.

Auf den Säulen und Pfeilern des Erdgeschosses sind eiserne Säulen aufgesetzt, welche das Deckengewölbe tragen. Vom Boden bis zu den Kämpfern des Gewölbes beträgt die Höhe der Büchersäle im Vorderbau und südwestlichen Pavillon 7m8, im Flügel 5m1.

Die ganze Höhe ist für die Bücheraufstellung ausgenutzt, in dem die zwischen Holzpfosten und Balken eingesetzten eigentlichen Bücherschäfte wie ein zusammenhängendes, vom Boden bis zu den Gewölbekämpfern reichendes Büchergestell behandelt sind. In der Höhe von 2m7 und 5m31 ist eine Gallerie, beziehungsweise ein durchlaufender Boden eingelegt, wodurch der Raum in drei übereinander stehende Abtheilungen zerlegt wird. Die einzelnen Büchergestelle jeder Abtheilung haben, einschliesslich Sockel und Gesimse, die Höhe von 2m49, und es können überall die Bücher ohne Anwendung von Leitern erreicht werden.

Im Kuppelsaal sind Gallerien angesetzt, und die Construction des Ganzen ist hier leicht zu übersehen. In den übrigen Räumen sind durchlaufende Böden eingelegt. Diese ergeben eine Menge von eng vermittelten Raumabschnitten, in welchen nach Bedürfniss Tische, Stühle aufgestellt und bibliothekarische Arbeiten vorgenommen werden können, ein Vortheil, der bei Gallerien verloren gegangen wäre. Für Licht und Luft, sowie zur Herstellung eines directen Verkehrs zwischen den oberen und unteren Abtheilungen sind Oeffnungen in dem mittleren und oberen Boden eines jeden Saales angebracht. Ausserdem befindet sich je ein Fahrstuhl in den Durchgängen rechts und links vom Kuppelsaale, auf welchen eine Person mit einer gewissen Büchermenge sich selbst, allein aufwärts und abwärts ziehen kann. In jedem Saale führen Treppen von der unteren zu den oberen Abtheilungen. Abgesehen von dem Kuppelsaal und den Handschriftenzimmern, hat man gerade Treppen den zwar zierlicheren, aber unbequemeren Wendeltreppen vorgezogen.

Die Bücherräume erhalten ihr Licht in den Zwischenbauten von der Nord- und Südseite, in den Pavillons des Vorderbaues von der Nord- und West-, beziehungsweise Ostseite, im westlichen Flügel liegen die Fenster nach Westen und Osten, im anstossenden südlichen Pavillon nach Westen und Süden. Nur der Kuppelsaal hat ausschliesslich seine Beleuchtung von Norden, empfängt aber ausserdem einen Lichtzufluss durch die von Süden erhellte Kuppel, gegen welche er durch ein Glasdach abgeschlossen ist.

Die untere und mittlere Abtheilung der Bücherräume empfängt ihr Licht durch die Hauptfenster des zweiten Stockwerkes, deren Kämpfer in gleicher Höhe mit dem ersten Zwischenboden eingesetzt sind. Die obere Abtheilung ist durch besondere kleinere Fenster erhellt. Vom östlichen Pavillon ist nur