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eine Blase aufgeklebt, die ich in Fleischfarbe bemalt hatte. Ich ließ dann Kittel und Hemd absichtlich offen, und so dachte kein Wächter daran, mich genauer zu untersuchen. Auf diese Weise kam ich anstandslos durch.

Wir kamen ans Pumpwerk … Mein Kamerad und ich zogen sich hinter einen Bretterhaufen zurück, wie, um ein Bedürfnis zu befriedigen. Meine Fesseln waren am Abend vorher durchsägt worden; der Kitt, der die Spuren der Säge verbarg, wich der ersten Anstrengung. Frei von Ketten, entledigte ich mich schleunigst der Arrestantenkleidung. Unter der Ledermütze setzte ich die Perücke auf, die ich mir von Bicêtre mitgebracht hatte.

Dann gab ich meinem Kameraden die kleine Belohnung, die ich ihm versprochen hatte, und schlich mich hinter einem Stapel von Balken davon.

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Eugène François Vidocq: Landstreicherleben, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Landstreicherleben_137.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)