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Dreiundzwanzigstes Kapitel


Spitzel


Die Namen des Baron Pasquier und des Herrn Henry werden nie aus meinem Gedächtnis verschwinden. Diese beiden edlen Männer wurden meine Retter! Wieviel Dank bin ich ihnen schuldig! Sie haben mir mehr als das Leben geschenkt, für sie würde ich es tausendmal opfern, und man wird mir hoffentlich glauben, wenn ich sage, daß ich oft genug mein Leben aufs Spiel setzte, um von ihnen ein Wort, einen Blick der Anerkennung zu erhalten.

Ich atmete wieder, ich gehe frei umher, ich fürchte nichts mehr. Als Geheimagent habe ich vorgeschriebene Pflichten, und der verehrte Herr Henry gibt mir meine Instruktion; denn auf seinen Schultern ruht fast der ganze Sicherheitsdienst der Hauptstadt. Den Verbrechen zuvorkommen, die Verbrecher entdecken und sie der Staatsgewalt überliefern – das waren die Hauptpunkte, auf die sich die mir anvertrauten Funktionen zurückführen ließen. Die Aufgabe war nicht leicht zu erfüllen. Herr Henry übernahm es, meine ersten Schritte zu lenken. Er räumte mir die Schwierigkeiten aus dem Wege, und wenn ich in der Folge als Polizeimann eine gewisse Berühmtheit erlangt habe, so habe ich das den Ratschlägen und Unterweisungen des Herrn Henry zu verdanken …

Sobald ich in meiner Eigenschaft als Geheimagent installiert war, begann ich Pflaster zu treten, um Ausschau zu halten. Diese Ausflüge, bei denen ich eine Menge Beobachtungen machte,

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Eugène François Vidocq: Landstreicherleben, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Landstreicherleben_311.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)